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Es begab sich aber zu der Zeit, daß ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, daß alle Welt geschätzt würde.

Und diese Schätzung war die allererste und geschah zu der Zeit, da Cyrenius Landpfleger von Syrien war.

Und jedermann ging, daß er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt.

Da machte sich auch auf Joseph aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, darum daß er von dem Hause und Geschlechte Davids war,

auf daß er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe, die ward schwanger.

Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, da sie gebären sollte.

Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.

Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde.

Und siehe, des HERRN Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des HERRN leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr.

10 Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird;

11 denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der HERR, in der Stadt Davids.

12 Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.

13 Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen:

14 Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen.

15 Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Laßt uns nun gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der HERR kundgetan hat.

16 Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Joseph, dazu das Kind in der Krippe liegen.

17 Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kinde gesagt war.

18 Und alle, vor die es kam, wunderten sich der Rede, die ihnen die Hirten gesagt hatten.

19 Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.

20 Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott um alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.

21 Und da acht Tage um waren, daß das Kind beschnitten würde, da ward sein Name genannt Jesus, welcher genannt war von dem Engel, ehe denn er in Mutterleibe empfangen ward.

22 Und da die Tage ihrer Reinigung nach dem Gesetz Mose's kamen, brachten sie ihn gen Jerusalem, auf daß sie ihn darstellten dem HERRN

23 (wie denn geschrieben steht in dem Gesetz des HERRN: "Allerlei männliches, das zum ersten die Mutter bricht, soll dem HERRN geheiligt heißen")

24 und das sie gäben das Opfer, wie es gesagt ist im Gesetz des HERRN: "Ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben."

25 Und siehe, ein Mensch war zu Jerusalem, mit Namen Simeon; und derselbe Mensch war fromm und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels, und der heilige Geist war in ihm.

26 Und ihm war eine Antwort geworden von dem heiligen Geist, er sollte den Tod nicht sehen, er hätte denn zuvor den Christus des HERRN gesehen.

27 Und er kam aus Anregen des Geistes in den Tempel. Und da die Eltern das Kind Jesus in den Tempel brachten, daß sie für ihn täten, wie man pflegt nach dem Gesetz,

28 da nahm er ihn auf seine Arme und lobte Gott und sprach:

29 HERR, nun läßt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast;

30 denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen,

31 welchen du bereitest hast vor allen Völkern,

32 ein Licht, zu erleuchten die Heiden, und zum Preis deines Volkes Israel.

33 Und sein Vater und seine Mutter wunderten sich des, das von ihm geredet ward.

34 Und Simeon segnete sie und sprach zu Maria, seiner Mutter: Siehe, dieser wird gesetzt zu einem Fall und Auferstehen vieler in Israel und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird

35 (und es wird ein Schwert durch deine Seele dringen), auf daß vieler Herzen Gedanken offenbar werden.

36 Und es war eine Prophetin, Hanna, eine Tochter Phanuels, vom Geschlecht Asser; die war wohl betagt und hatte gelebt sieben Jahre mit ihrem Manne nach ihrer Jungfrauschaft

37 und war nun eine Witwe bei vierundachtzig Jahren; die kam nimmer vom Tempel, diente Gott mit Fasten und Beten Tag und Nacht.

38 Die trat auch hinzu zu derselben Stunde und pries den HERRN und redete von ihm zu allen, die da auf die Erlösung zu Jerusalem warteten.

39 Und da sie alles vollendet hatten nach dem Gesetz des HERRN, kehrten sie wieder nach Galiläa zu ihrer Stadt Nazareth.

40 Aber das Kind wuchs und ward stark im Geist, voller Weisheit, und Gottes Gnade war bei ihm.

41 Und seine Eltern gingen alle Jahre gen Jerusalem auf das Osterfest.

42 Und da er zwölf Jahre alt war, gingen sie hinauf gen Jerusalem nach der Gewohnheit des Festes.

43 Und da die Tage vollendet waren und sie wieder nach Hause gingen, blieb das Kind Jesus zu Jerusalem, und seine Eltern wußten's nicht.

44 Sie meinten aber, er wäre unter den Gefährten, und kamen eine Tagereise weit und suchten ihn unter den Gefreunden und Bekannten.

45 Und da sie ihn nicht fanden, gingen sie wiederum gen Jerusalem und suchten ihn.

46 Und es begab sich, nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel sitzen mitten unter den Lehrern, wie er ihnen zuhörte und sie fragte.

47 Und alle, die ihm zuhörten, verwunderten sich seines Verstandes und seiner Antworten.

48 Und da sie ihn sahen, entsetzten sie sich. Seine Mutter aber sprach zu ihm: Mein Sohn, warum hast du uns das getan? Siehe, dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht.

49 Und er sprach zu ihnen: Was ist's, daß ihr mich gesucht habt? Wisset ihr nicht, daß ich sein muß in dem, das meines Vaters ist?

50 Und sie verstanden das Wort nicht, das er mit ihnen redete.

51 Und er ging mit ihnen hinab und kam gen Nazareth und war ihnen untertan. Und seine Mutter behielt alle diese Worte in ihrem Herzen.

52 Und Jesus nahm zu an Weisheit, Alter und Gnade bei Gott und den Menschen.

Jesus wird geboren

In dieser Zeit befahl Kaiser Augustus, alle Bewohner des Römischen Reiches in Steuerlisten einzutragen.

Eine solche Volkszählung hatte es noch nie gegeben. Sie wurde durchgeführt, als Quirinius Statthalter in Syrien war. Jeder musste in seine Heimatstadt gehen, um sich dort eintragen zu lassen.

So reiste Josef von Nazareth in Galiläa nach Bethlehem in Judäa, der Geburtsstadt von König David. Denn er war ein Nachkomme von David und stammte aus Bethlehem. Josef musste sich dort einschreiben lassen, zusammen mit seiner Verlobten Maria, die ein Kind erwartete.

In Bethlehem kam für Maria die Stunde der Geburt. Sie brachte ihr erstes Kind, einen Sohn, zur Welt. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Futterkrippe im Stall, denn im Gasthaus hatten sie keinen Platz bekommen.

Die Hirten auf dem Feld

In dieser Nacht bewachten draußen auf den Feldern vor Bethlehem einige Hirten ihre Herden. Plötzlich trat ein Engel des Herrn zu ihnen, und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie. Die Hirten erschraken sehr, 10 aber der Engel sagte: »Fürchtet euch nicht! Ich verkünde euch eine Botschaft, die das ganze Volk mit großer Freude erfüllen wird: 11 Heute ist für euch in der Stadt, in der schon David geboren wurde, der versprochene Retter zur Welt gekommen. Es ist Christus, der Herr. 12 Und daran werdet ihr ihn erkennen: Das Kind liegt, in Windeln gewickelt, in einer Futterkrippe!«

13 Auf einmal waren sie von unzähligen Engeln umgeben, die Gott lobten:

14 »Ehre sei Gott im Himmel!
Denn er bringt der Welt Frieden und wendet sich den Menschen in Liebe zu[a]

15 Nachdem die Engel in den Himmel zurückgekehrt waren, beschlossen die Hirten: »Kommt, wir gehen nach Bethlehem. Wir wollen sehen, was dort geschehen ist und was der Herr uns verkünden ließ.«

16 Sie machten sich sofort auf den Weg und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Futterkrippe lag. 17 Als sie es sahen, erzählten die Hirten, was ihnen der Engel über das Kind gesagt hatte. 18 Und alle, die ihren Bericht hörten, waren darüber sehr erstaunt.

19 Maria aber merkte sich jedes Wort und dachte immer wieder darüber nach.

20 Schließlich kehrten die Hirten zu ihren Herden zurück. Sie lobten Gott und dankten ihm für das, was sie gehört und gesehen hatten. Es war alles so gewesen, wie der Engel es ihnen gesagt hatte.

Jesus wird als Retter erkannt

21 Am achten Tag nach der Geburt wurde das Kind beschnitten, wie es üblich war. Es erhielt den Namen Jesus; den hatte der Engel genannt, noch ehe Maria das Kind empfangen hatte.

22 Als die Zeit vorüber war, in der laut dem Gesetz von Mose eine Frau nach der Geburt als unrein gilt,[b] brachten Josef und Maria das Kind nach Jerusalem, um es dem Herrn zu weihen. 23 Denn im Gesetz des Herrn heißt es: »Jeder älteste Sohn und jedes erstgeborene männliche Tier sollen dem Herrn gehören.«[c] 24 Gleichzeitig brachten sie auch das vorgeschriebene Reinigungsopfer für Maria dar: Man musste zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben opfern.[d]

25 Damals wohnte in Jerusalem ein Mann namens Simeon. Er lebte nach Gottes Willen, hatte Ehrfurcht vor ihm und wartete voller Sehnsucht auf den Retter Israels[e]. Der Heilige Geist ruhte auf Simeon, 26 und durch ihn wusste er, dass er nicht sterben würde, bevor er den Christus, den vom Herrn gesandten Retter, gesehen hätte. 27 Vom Heiligen Geist geführt, war er an diesem Tag in den Tempel gegangen. Als Maria und Josef ihr Kind hereinbrachten, um es – wie im Gesetz vorgeschrieben – Gott zu weihen, 28 nahm Simeon Jesus in seine Arme und lobte Gott:

29 »Herr, du hast dein Wort gehalten,
jetzt kann ich, dein Diener, in Frieden sterben.
30 Ich habe es mit eigenen Augen gesehen:
Du hast uns Rettung gebracht,
31 die ganze Welt wird es erfahren.
32 Dein Licht erleuchtet alle Völker,
und deinem Volk Israel bringt es Größe und Herrlichkeit.«

33 Maria und Josef wunderten sich über seine Worte. 34 Simeon segnete sie und sagte dann zu Maria: »Gott hat dieses Kind dazu bestimmt, die Israeliten vor die Entscheidung zu stellen: ob sie zu Fall kommen oder gerettet werden. Durch ihn setzt Gott ein Zeichen, gegen das sich viele auflehnen werden. 35 So zeigt er, was in ihrem Innern vor sich geht. Der Schmerz darüber wird dir wie ein Schwert durchs Herz dringen.«

36 An diesem Tag hielt sich auch die alte Prophetin Hanna im Tempel auf, eine Tochter von Phanuël aus dem Stamm Asser. Sie war nur sieben Jahre verheiratet gewesen, 37 seit langer Zeit Witwe und nun eine alte Frau von 84 Jahren. Hanna brachte ihre ganze Zeit im Tempel zu. Um Gott zu dienen, betete und fastete sie Tag und Nacht.

38 Während Simeon noch mit Maria und Josef sprach, trat sie hinzu und begann ebenfalls, Gott zu loben. Allen, die auf die Rettung Jerusalems warteten, erzählte sie von diesem Kind.

39 Nachdem Josef und Maria alle Vorschriften erfüllt hatten, die das Gesetz des Herrn fordert, kehrten sie nach Nazareth in Galiläa zurück. 40 Das Kind wuchs gesund heran, erfüllt mit göttlicher Weisheit, und Gottes Segen ruhte sichtbar auf ihm.

Der zwölfjährige Jesus im Tempel

41 Jahr für Jahr besuchten Josef und Maria das Passahfest in Jerusalem. 42 Als Jesus zwölf Jahre alt war, gingen sie wie gewohnt dorthin und nahmen ihn mit. 43 Nach den Festtagen machten sich die Eltern wieder auf den Heimweg. Jesus aber blieb in Jerusalem, ohne dass sie es bemerkten. 44 Denn sie dachten, er sei mit anderen Reisenden unterwegs. Nachdem sie einen Tagesmarsch weit gekommen waren, begannen sie, bei ihren Verwandten und Freunden nach ihm zu suchen. 45 Als sie ihn aber dort nicht fanden, kehrten sie besorgt um und suchten ihn überall in Jerusalem.

46 Endlich, nach drei Tagen, entdeckten sie Jesus im Tempel. Er saß mitten unter den Gesetzeslehrern, hörte ihnen aufmerksam zu und stellte Fragen.

47 Alle wunderten sich über sein Verständnis und seine Antworten.

48 Die Eltern waren fassungslos, als sie ihn dort fanden. »Kind«, fragte ihn Maria, »wie konntest du uns nur so etwas antun? Dein Vater und ich haben dich überall verzweifelt gesucht!«

49 »Warum habt ihr mich gesucht?«, erwiderte Jesus. »Habt ihr denn nicht gewusst, dass ich im Haus meines Vaters sein muss[f] 50 Doch sie begriffen nicht, was er damit meinte.

51 Dann kehrte Jesus mit seinen Eltern nach Nazareth zurück, und er war ihnen gehorsam. Seine Mutter aber dachte immer wieder über das nach, was geschehen war.

52 So wuchs Jesus heran, und seine Weisheit nahm zu. Je älter er wurde, desto mehr Ansehen fand er bei Gott und bei den Menschen.

Footnotes

  1. 2,14 Oder: und wendet sich den(jenigen) Menschen zu, über die er sich freut.
  2. 2,22 Vgl. 3. Mose 12,4.6.
  3. 2,23 2. Mose 13,2.12
  4. 2,24 Vgl. 3. Mose 12,8.
  5. 2,25 Wörtlich: auf den Trost Israels.
  6. 2,49 Wörtlich: in den Dingen meines Vaters sein muss.

Die Geburt Jesu

In jener Zeit erließ Kaiser Augustus den Befehl an alle Bewohner seines Weltreichs[a], sich ´in Steuerlisten` eintragen zu lassen. Es war das erste Mal, dass solch eine Erhebung durchgeführt wurde; damals war Quirinius Gouverneur von Syrien.[b] So ging jeder in die Stadt, aus der er stammte, um sich dort eintragen zu lassen.

Auch Josef machte sich auf den Weg. Er gehörte zum Haus und zur Nachkommenschaft Davids und begab sich deshalb von seinem Wohnort[c] Nazaret in Galiläa hinauf nach Betlehem in Judäa, der Stadt Davids, um sich dort zusammen mit Maria, seiner Verlobten, eintragen zu lassen[d]. Maria war schwanger. Während sie nun in Betlehem waren, kam für Maria die Zeit der Entbindung. Sie brachte ihr erstes Kind, einen Sohn, zur Welt, wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Futterkrippe; denn sie hatten keinen Platz[e] in der Unterkunft bekommen.

Engel und Hirten verkünden die Geburt des Messias

In der Umgebung von Betlehem waren Hirten, die ´mit ihrer Herde` draußen auf dem Feld lebten. Als sie in jener Nacht bei ihren Tieren Wache hielten, stand auf einmal ein Engel des Herrn vor ihnen, und die Herrlichkeit des Herrn umgab sie mit ihrem Glanz. Sie erschraken sehr, 10 aber der Engel sagte zu ihnen: »Ihr braucht euch nicht zu fürchten! Ich bringe euch eine gute Nachricht, über die im ganzen Volk große Freude herrschen wird.[f] 11 Heute ist euch in der Stadt Davids ein Retter geboren worden; es ist der Messias[g], der Herr. 12 An folgendem Zeichen werdet ihr das Kind erkennen: Es ist[h] in Windeln gewickelt und liegt in einer Futterkrippe.«

13 Mit einem Mal waren bei dem Engel große Scharen des himmlischen Heeres; sie priesen Gott und riefen:

14 »Ehre und Herrlichkeit Gott in der Höhe,
und Frieden auf der Erde
für die Menschen[i], auf denen sein Wohlgefallen ruht[j]

15 Daraufhin kehrten die Engel in den Himmel zurück.

Da sagten die Hirten zueinander: »Kommt, wir gehen nach Betlehem! Wir wollen sehen, was dort geschehen ist und was der Herr uns verkünden ließ.« 16 Sie machten sich auf den Weg, so schnell sie konnten, und fanden Maria und Josef und ´bei ihnen` das Kind, das in der Futterkrippe lag. 17 Nachdem sie es gesehen hatten, erzählten sie ´überall`[k], was ihnen über dieses Kind gesagt worden war. 18 Und alle, mit denen die Hirten sprachen, staunten über das, was ihnen da berichtet wurde. 19 Maria aber prägte sich alle diese Dinge ein[l] und dachte immer wieder darüber nach. 20 Die Hirten kehrten zu ihrer Herde zurück. Sie rühmten und priesen Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten; es war alles so gewesen, wie der Engel es ihnen gesagt hatte.

Beschneidung und Namengebung

21 Acht Tage später, als die Zeit gekommen war, das Kind zu beschneiden, gab man ihm den Namen Jesus – den Namen, den der Engel genannt hatte, noch bevor Maria das Kind empfing.

Jesus wird im Tempel Gott geweiht

22 Als dann die im Gesetz des Mose festgelegte Zeit der Reinigung[m] vorüber war, brachten Josef und Maria das Kind nach Jerusalem, um es dem Herrn zu weihen 23 und so nach dem Gesetz des Herrn zu handeln, in dem es heißt[n]: »Jede männliche Erstgeburt soll als heilig für den Herrn gelten.«[o] 24 Außerdem brachten sie das Reinigungsopfer dar, für das das Gesetz des Herrn ein Turteltaubenpaar oder zwei junge Tauben vorschrieb.[p]

Die Begegnung mit Simeon

25 Damals lebte in Jerusalem ein Mann namens Simeon; er war rechtschaffen, richtete sich nach Gottes Willen und wartete auf die Hilfe für Israel[q]. Der Heilige Geist ruhte auf ihm, 26 und durch den Heiligen Geist war ihm auch gezeigt worden, dass er nicht sterben werde[r], bevor er den vom Herrn gesandten Messias[s] gesehen habe. 27 Vom Geist geleitet,[t] war er an jenem Tag in den Tempel gekommen. Als nun Jesu Eltern das Kind hereinbrachten, um mit ihm zu tun, was nach dem Gesetz üblich war, 28 nahm Simeon das Kind in seine Arme, pries Gott und sagte:

29 »Herr, nun kann dein Diener in Frieden sterben[u],
denn du hast deine Zusage erfüllt.
30 Mit eigenen Augen habe ich das Heil[v] gesehen,
31 das du für alle Völker[w] bereitet hast –
32 ein Licht, das die Nationen erleuchtet,
und der Ruhm deines Volkes Israel[x]

33 Jesu Vater und Mutter waren erstaunt, als sie Simeon so über ihr Kind reden hörten. 34 Simeon segnete sie und sagte zu Maria, der Mutter Jesu: »Er ist dazu bestimmt, dass viele in Israel an ihm zu Fall kommen und viele durch ihn aufgerichtet werden. Er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird – 35 so sehr, dass auch dir ein Schwert durch die Seele dringen wird. Aber dadurch wird bei vielen an den Tag kommen, was für Gedanken in ihren Herzen sind.«

Die Prophetin Hanna

36 ´In Jerusalem` lebte damals auch eine Prophetin namens Hanna, eine Tochter Penuels aus dem Stamm Ascher. Sie war schon sehr alt. Nach siebenjähriger Ehe war ihr Mann gestorben[y]; 37 sie war Witwe geblieben und war nun vierundachtzig Jahre alt[z]. Sie verbrachte ihre ganze Zeit im Tempel und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten. 38 Auch sie trat jetzt zu Josef und Maria. Voller Dank pries sie Gott, und zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten, sprach sie über dieses Kind.

Rückkehr nach Nazaret. Jesu Kindheit

39 Als Josef und Maria alles getan hatten, was das Gesetz des Herrn verlangte, kehrten sie nach Galiläa in ihre Heimatstadt Nazaret zurück. 40 Jesus wuchs heran; er war ein kräftiges Kind, erfüllt mit Weisheit, und Gottes Gnade ruhte auf ihm.

Der zwölfjährige Jesus im Tempel

41 Jesu Eltern zogen jedes Jahr zum Passafest nach Jerusalem hinauf. 42 Als Jesus zwölf Jahre alt war, nahmen sie den Jungen mit und gingen wieder dorthin, wie es der Sitte[aa] entsprach. 43 Doch als sie sich nach den Festtagen auf den Heimweg machten, blieb Jesus[ab] in Jerusalem, ohne dass seine Eltern etwas davon wussten. 44 Sie dachten, er sei irgendwo in der Pilgerschar. Erst nachdem sie eine Tagereise zurückgelegt hatten, fingen sie an, unter Verwandten und Bekannten nach ihm zu suchen. 45 Als sie ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück, um ihn dort zu suchen. 46 Endlich, nach drei Tagen[ac], fanden sie ihn im Tempel; er saß mitten unter den Gesetzeslehrern, hörte ihnen zu und stellte Fragen. 47 Alle, die dabei waren, staunten über die Klugheit seiner Antworten[ad].

48 Seine Eltern waren völlig überrascht, ihn hier zu sehen. »Kind«, sagte seine Mutter zu ihm, »wie konntest du uns das antun? Dein Vater und ich haben dich verzweifelt[ae] gesucht.« 49 Jesus erwiderte: »Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich im Haus meines Vaters sein muss[af] 50 Doch sie verstanden nicht, was er damit meinte.

51 Jesus kehrte mit seinen Eltern nach Nazaret zurück und war ihnen gehorsam. Seine Mutter behielt alle diese Dinge im Gedächtnis[ag].

Jesu Jugendzeit

52 Jesus nahm weiter zu an Weisheit und wuchs zu einem jungen Mann heran. Gottes Gnade war mit ihm, und die Menschen hatten Freude an ihm.[ah]

Footnotes

  1. Lukas 2:1 W an die ganze (bewohnte) Welt.
  2. Lukas 2:2 Od Es war die erste Erhebung, die durchgeführt wurde, als Quirinius Gouverneur von Syrien war. Quirinius war von ca. 12 v. Chr. bis 9 n. Chr. maßgeblich an der römischen Politik im Nahen Osten beteiligt. Während seiner Amtszeit als Gouverneur von Syrien – einschließlich des Gebiets von Palästina – in den Jahren 6–9 n. Chr. fand die in Apostelgeschichte 5,37 erwähnte Volkszählung statt. Doch lassen außerbiblische Hinweise die Annahme zu, dass Quirinius schon früher, in den Jahren 6–4 v. Chr., mit der Verwaltung der Provinz Syrien betraut war. Die in Kapitel 2 des Lukas-Evangeliums berichteten Ereignisse fallen in diese erste Amtsperiode des Quirinius, über die allerdings nichts Genaues bekannt ist.
  3. Lukas 2:4 W von der Stadt.
  4. Lukas 2:5 Od um sich dort eintragen zu lassen. Maria, seine Verlobte (od seine ihm angetraute Frau), hatte er mitgenommen.
  5. Lukas 2:7 Od keinen anderen Platz.
  6. Lukas 2:10 W Ich verkünde euch als gute Nachricht eine große Freude, die für das ganze Volk sein wird.
  7. Lukas 2:11 Od Christus.
  8. Lukas 2:12 W werdet ihr ihn erkennen: Ihr werdet ein Kind finden, das ist.
  9. Lukas 2:14 Od unter den Menschen.
  10. Lukas 2:14 AL(2) auf der Erde, und bei den Menschen sein Wohlgefallen.
  11. Lukas 2:17 Od Als sie es sahen, erzählten sie.
  12. Lukas 2:19 W Maria aber bewahrte alle diese Dinge (od Worte) in ihrem Herzen.
  13. Lukas 2:22 W ihrer (Mehrzahl) Reinigung. Siehe 3. Mose 12.
  14. Lukas 2:23 W wie es im Gesetz des Herrn geschrieben ist.
  15. Lukas 2:23 2. Mose 13,2.12.
  16. Lukas 2:24 3. Mose 12,8.
  17. Lukas 2:25 W er war gerecht und fromm und wartete auf den Trost Israels.
  18. Lukas 2:26 W dass er den Tod nicht sehen werde.
  19. Lukas 2:26 W den Messias/Christus des Herrn.
  20. Lukas 2:27 W In dem / Durch den Geist.
  21. Lukas 2:29 W nun lässt du deinen Diener in Frieden gehen.
  22. Lukas 2:30 Od die Rettung.
  23. Lukas 2:31 W im Angesicht aller Völker.
  24. Lukas 2:32 Od und das der Ruhm deines Volkes Israel ist.
  25. Lukas 2:36 W Nach ihrer Jungfrauschaft hatte sie sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt.
  26. Lukas 2:37 Od und das nun schon vierundachtzig Jahre lang.
  27. Lukas 2:42 W der Sitte des Festes.
  28. Lukas 2:43 W blieb der Junge Jesus.
  29. Lukas 2:46 Od am dritten Tag.
  30. Lukas 2:47 W staunten über seine Klugheit / sein Verständnis und seine Antworten.
  31. Lukas 2:48 W mit Schmerzen.
  32. Lukas 2:49 dass ich in den Angelegenheiten meines Vaters tätig sein muss. W dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört.
  33. Lukas 2:51 W behielt alle diese Dinge (od Worte) in ihrem Herzen.
  34. Lukas 2:52 W Jesus nahm zu an Weisheit und Alter/Körpergröße und Gnade bei Gott und (den) Menschen.