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Simon Petrus, ein Knecht und Apostel Jesu Christi, denen, die mit uns ebendenselben teuren Glauben überkommen haben in der Gerechtigkeit, die unser Gott gibt und der Heiland Jesus Christus:

Gott gebe euch viel Gnade und Frieden durch die Erkenntnis Gottes und Jesu Christi, unsers HERRN!

Nachdem allerlei seiner göttlichen Kraft, was zum Leben und göttlichen Wandel dient, uns geschenkt ist durch die Erkenntnis des, der uns berufen hat durch seine Herrlichkeit und Tugend,

durch welche uns die teuren und allergrößten Verheißungen geschenkt sind, nämlich, daß ihr dadurch teilhaftig werdet der göttlichen Natur, so ihr fliehet die vergängliche Lust der Welt;

so wendet allen euren Fleiß daran und reichet dar in eurem Glauben Tugend und in der Tugend Erkenntnis

und in der Erkenntnis Mäßigkeit und in der Mäßigkeit Geduld und in der Geduld Gottseligkeit

und in der Gottseligkeit brüderliche Liebe und in der brüderlichen Liebe allgemeine Liebe.

Denn wo solches reichlich bei euch ist, wird's euch nicht faul noch unfruchtbar sein lassen in der Erkenntnis unsers HERRN Jesu Christi;

welcher aber solches nicht hat, der ist blind und tappt mit der Hand und vergißt die Reinigung seiner vorigen Sünden.

10 Darum, liebe Brüder, tut desto mehr Fleiß, eure Berufung und Erwählung festzumachen; denn wo ihr solches tut, werdet ihr nicht straucheln,

11 und also wird euch reichlich dargereicht werden der Eingang zu dem ewigen Reich unsers HERRN und Heilandes Jesu Christi.

12 Darum will ich's nicht lassen, euch allezeit daran zu erinnern, wiewohl ihr's wisset und gestärkt seid in der gegenwärtigen Wahrheit.

13 Ich achte es für billig, solange ich in dieser Hütte bin, euch zu erinnern und zu erwecken;

14 denn ich weiß, daß ich meine Hütte bald ablegen muß, wie mir denn auch unser HERR Jesus Christus eröffnet hat.

15 Ich will aber Fleiß tun, daß ihr allezeit nach meinem Abschied solches im Gedächtnis halten könnt.

16 Denn wir sind nicht klugen Fabeln gefolgt, da wir euch kundgetan haben die Kraft und Zukunft unsers HERRN Jesus Christus; sondern wir haben seine Herrlichkeit selber gesehen,

17 da er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Preis durch eine Stimme, die zu ihm geschah von der großen Herrlichkeit: "Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe."

18 Und diese Stimme haben wir gehört vom Himmel geschehen, da wir mit ihm waren auf dem heiligen Berge.

19 Und wir haben desto fester das prophetische Wort, und ihr tut wohl, daß ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint in einem dunklen Ort, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen.

20 Und das sollt ihr für das Erste wissen, daß keine Weissagung in der Schrift geschieht aus eigener Auslegung.

21 Denn es ist noch nie eine Weissagung aus menschlichem Willen hervorgebracht; sondern die heiligen Menschen Gottes haben geredet, getrieben von dem heiligen Geist.

Es waren auch falsche Propheten unter dem Volk, wie auch unter euch sein werden falsche Lehrer, die nebeneinführen werden verderbliche Sekten und verleugnen den HERRN, der sie erkauft hat, und werden über sich selbst herbeiführen eine schnelle Verdammnis.

Und viele werden nachfolgen ihrem Verderben; um welcher willen wird der Weg der Wahrheit verlästert werden.

Und durch Geiz mit erdichteten Worten werden sie an euch Gewinn suchen; welchen das Urteil von lange her nicht säumig ist, und ihre Verdammnis schläft nicht.

Denn Gott hat die Engel, die gesündigt haben, nicht verschont, sondern hat sie mit Ketten der Finsternis zur Hölle verstoßen und übergeben, daß sie zum Gericht behalten werden;

und hat nicht verschont die vorige Welt, sondern bewahrte Noah, den Prediger der Gerechtigkeit, selbacht und führte die Sintflut über die Welt der Gottlosen;

und hat die Städte Sodom und Gomorra zu Asche gemacht, umgekehrt und verdammt, damit ein Beispiel gesetzt den Gottlosen, die hernach kommen würden;

und hat erlöst den gerechten Lot, welchem die schändlichen Leute alles Leid taten mit ihrem unzüchtigen Wandel;

denn dieweil er gerecht war und unter ihnen wohnte, daß er's sehen und hören mußte, quälten sie die gerechte Seele von Tag zu Tage mit ihren ungerechten Werken.

Der HERR weiß die Gottseligen aus der Versuchung zu erlösen, die Ungerechten aber zu behalten zum Tage des Gerichts, sie zu peinigen,

10 allermeist aber die, so da wandeln nach dem Fleisch in der unreinen Lust, und die Herrschaft verachten, frech, eigensinnig, nicht erzittern, die Majestäten zu lästern,

11 so doch die Engel, die größere Stärke und Macht haben, kein lästerlich Urteil wider sie fällen vor dem HERRN.

12 Aber sie sind wie die unvernünftigen Tiere, die von Natur dazu geboren sind, daß sie gefangen und geschlachtet werden, lästern, davon sie nichts wissen, und werden in ihrem verderblichen Wissen umkommen

13 und den Lohn der Ungerechtigkeit davonbringen. Sie achten für Wollust das zeitliche Wohlleben, sie sind Schandflecken und Laster, prangen von euren Almosen, prassen mit dem Euren,

14 haben Augen voll Ehebruchs, lassen sich die Sünde nicht wehren, locken an sich die leichtfertigen Seelen, haben ein Herz, durchtrieben mit Geiz, verfluchte Leute.

15 Sie haben verlassen den richtigen Weg und gehen irre und folgen nach dem Wege Bileams, des Sohnes Beors, welcher liebte den Lohn der Ungerechtigkeit,

16 hatte aber eine Strafe seiner Übertretung: das stumme lastbare Tier redete mit Menschenstimme und wehrte des Propheten Torheit.

17 Das sind Brunnen ohne Wasser, und Wolken, vom Windwirbel umgetrieben, welchen behalten ist eine dunkle Finsternis in Ewigkeit.

18 Denn sie reden stolze Worte, dahinter nichts ist, und reizen durch Unzucht zur fleischlichen Lust diejenigen, die recht entronnen waren denen, die im Irrtum wandeln,

19 und verheißen ihnen Freiheit, ob sie wohl selbst Knechte des Verderbens sind. Denn von wem jemand überwunden ist, des Knecht ist er geworden.

20 Denn so sie entflohen sind dem Unflat der Welt durch die Erkenntnis des HERRN und Heilandes Jesu Christi, werden aber wiederum in denselben verflochten und überwunden, ist mit ihnen das Letzte ärger geworden denn das Erste.

21 Denn es wäre ihnen besser, daß sie den Weg der Gerechtigkeit nicht erkannt hätten, als daß sie erkennen und sich kehren von dem heiligen Gebot, das ihnen gegeben ist.

22 Es ist ihnen widerfahren das wahre Sprichwort: "Der Hund frißt wieder, was er gespieen hat;" und: "Die Sau wälzt sich nach der Schwemme wieder im Kot."

Dies ist der zweite Brief, den ich euch schreibe, ihr Lieben, in welchem ich euch erinnere und erwecke euren lautern Sinn,

daß ihr gedenket an die Worte, die euch zuvor gesagt sind von den heiligen Propheten, und an unser Gebot, die wir sind Apostel des HERRN und Heilandes.

Und wisset aufs erste, daß in den letzten Tagen kommen werden Spötter, die nach ihren eigenen Lüsten wandeln

und sagen: Wo ist die Verheißung seiner Zukunft? denn nachdem die Väter entschlafen sind, bleibt es alles, wie es von Anfang der Kreatur gewesen ist.

Aber aus Mutwillen wollen sie nicht wissen, daß der Himmel vorzeiten auch war, dazu die Erde aus Wasser, und im Wasser bestanden durch Gottes Wort;

dennoch ward zu der Zeit die Welt durch die dieselben mit der Sintflut verderbt.

Also auch der Himmel, der jetztund ist, und die Erde werden durch sein Wort gespart, daß sie zum Feuer behalten werden auf den Tag des Gerichts und der Verdammnis der gottlosen Menschen.

Eins aber sei euch unverhalten, ihr Lieben, daß ein Tag vor dem HERRN ist wie tausend Jahre, und tausend Jahre wie ein Tag.

Der HERR verzieht nicht die Verheißung, wie es etliche für einen Verzug achten; sondern er hat Geduld mit uns und will nicht, daß jemand verloren werde, sondern daß sich jedermann zur Buße kehre.

10 Es wird aber des HERRN Tag kommen wie ein Dieb in der Nacht, an welchem die Himmel zergehen werden mit großem Krachen; die Elemente aber werden vor Hitze schmelzen, und die Erde und die Werke, die darauf sind, werden verbrennen.

11 So nun das alles soll zergehen, wie sollt ihr denn geschickt sein mit heiligem Wandel und gottseligem Wesen,

12 daß ihr wartet und eilet zu der Zukunft des Tages des HERRN, an welchem die Himmel vom Feuer zergehen und die Elemente vor Hitze zerschmelzen werden!

13 Wir aber warten eines neuen Himmels und einer neuen Erde nach seiner Verheißung, in welchen Gerechtigkeit wohnt.

14 Darum, meine Lieben, dieweil ihr darauf warten sollt, so tut Fleiß, daß ihr vor ihm unbefleckt und unsträflich im Frieden erfunden werdet;

15 und die Geduld unsers HERRN achtet für eure Seligkeit, wie auch unser lieber Bruder Paulus nach der Weisheit, die ihm gegeben ist, euch geschrieben hat,

16 wie er auch in allen Briefen davon redet, in welchen sind etliche Dinge schwer zu verstehen, welche die Ungelehrigen und Leichtfertigen verdrehen, wie auch die andern Schriften, zu ihrer eigenen Verdammnis.

17 Ihr aber, meine Lieben, weil ihr das zuvor wisset, so verwahret euch, daß ihr nicht durch den Irrtum der ruchlosen Leute samt ihnen verführt werdet und entfallet aus eurer eigenen Festung.

18 Wachset aber in der Gnade und Erkenntnis unsers HERRN und Heilandes Jesu Christi. Dem sei Ehre nun und zu ewigen Zeiten! Amen.

Ein fest gegründeter Glaube (Kapitel 1)

Anschrift und Gruß

Simon Petrus, ein Diener und Apostel von Jesus Christus, schreibt diesen Brief an alle, die denselben Glauben haben wie wir. Dieser kostbare Glaube wurde uns geschenkt durch Jesus Christus, unseren Gott und Retter. Durch ihn sind wir von unserer Schuld freigesprochen.

Ich wünsche euch, dass Gottes Gnade und sein Friede euch immer mehr erfüllen. Das wird geschehen, wenn ihr Gott und unseren Herrn Jesus immer besser kennen lernt.

Bewährung im Glauben

Jesus Christus hat uns in seiner göttlichen Macht alles geschenkt,[a] was wir brauchen, um so zu leben, wie es ihm gefällt. Denn wir haben ihn kennen gelernt; er hat uns durch seine Kraft und Herrlichkeit zu einem neuen Leben berufen. Durch sie hat er uns das Größte und Wertvollste überhaupt geschenkt: Er hat euch zugesagt, dass ihr an seinem ewigen Wesen und Leben Anteil habt. Denn ihr seid dem Verderben entronnen, das durch die menschlichen Leidenschaften und Begierden in die Welt gekommen ist. Deshalb setzt alles daran, dass euer Glaube sich in einem vorbildlichen Leben auswirkt. Ein solches Leben wird dazu führen, dass ihr Gott immer besser kennen lernt. Daraus entsteht immer größere Selbstbeherrschung, die zu wachsender Ausdauer führt, und aus der wiederum erwächst wahre Liebe zu Gott. Wer Gott liebt, wird auch seine Brüder und Schwestern lieben, und schließlich werden alle Menschen diese Liebe zu spüren bekommen.

Wenn all das euer Leben zunehmend bestimmt, wird euer Glaube nicht leer und wirkungslos bleiben, sondern ihr werdet unseren Herrn Jesus Christus immer besser kennen lernen. Wer aber sein Leben nicht davon prägen lässt, der tappt wie ein Blinder im Dunkeln, denn er hat vergessen, dass er von seiner Schuld befreit wurde.

10 Deshalb, meine lieben Brüder und Schwestern, sollt ihr euch mit aller Kraft in dem bewähren, wozu Gott euch berufen und auserwählt hat. Dann werdet ihr nicht vom richtigen Weg abkommen, 11 und die Tür zum ewigen Reich unseres Herrn und Retters Jesus Christus wird euch weit offen stehen.

12 Ich will euch immer wieder an all dies erinnern, selbst wenn ich euch damit nichts Neues sage. Ihr seid ja längst davon überzeugt und in der Wahrheit gefestigt, die euch verkündet wurde. 13 Trotzdem halte ich es für meine Pflicht, euch immer wieder daran zu erinnern und euch wach zu halten, solange ich lebe. 14 Durch unseren Herrn Jesus Christus weiß ich aber, dass ich diese Erde bald verlassen muss.[b] 15 Deswegen sorge ich mit diesem Brief dafür, dass ihr euch das alles auch nach meinem Tod in Erinnerung rufen könnt.

Zeugen der Wahrheit

16 Wir haben doch nicht irgendwelche klugen Geschichten erfunden, als wir euch verkündeten, dass unser Herr Jesus Christus in Macht und Herrlichkeit erscheinen wird. Mit unseren eigenen Augen haben wir seine herrliche Größe ja schon gesehen. 17-18 Gott, der Vater, hat ihm diese Ehre und Macht gegeben. Als Jesus mit uns auf dem heiligen Berg war, haben wir selber die Stimme Gottes, des Höchsten, gehört. Vom Himmel her sprach er: »Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich mich von Herzen freue.«[c]

19 Umso fester verlassen wir uns jetzt auf das, was Gott durch seine Propheten zugesagt hat. Auch ihr tut gut daran, wenn ihr darauf hört. Denn Gottes Zusagen leuchten wie ein Licht in der Dunkelheit, bis der Tag anbricht und der aufgehende Morgenstern in eure Herzen scheint.

20 Doch vergesst vor allem eines nicht: Kein Mensch kann jemals die prophetischen Worte der Heiligen Schrift aus eigenem Wissen deuten.[d] 21 Denn niemals haben sich die Propheten selbst ausgedacht, was sie verkündeten. Immer trieb sie der Heilige Geist dazu, das auszusprechen, was Gott ihnen eingab.

Über falsche Lehren und das Leben der Irrlehrer (Kapitel 2)

Gottes Gericht über die Irrlehrer

Doch schon damals hat es im Volk Israel falsche Propheten gegeben. Solche Leute werden auch bei euch auftreten und Lehren verbreiten, die euch ins Verderben stürzen sollen. Damit verleugnen sie Christus, den Herrn, der sie doch von ihren Sünden freigekauft hat, und besiegeln so ihren schnellen Untergang. Trotzdem werden viele auf sie hören und sich ihrem ausschweifenden Leben anschließen. Diese Leute bringen unseren Glauben, den wahren Weg zu Gott, in Verruf. Sie können nie genug bekommen und werden euch belügen und betrügen, um euch das Geld aus der Tasche zu ziehen. Doch das Urteil über sie ist längst gefällt; sie werden ihrem Untergang nicht entgehen.

Gott hat nicht einmal die Engel, die sich gegen ihn auflehnten, vor der Strafe verschont, sondern sie in den tiefsten Abgrund gestoßen. Dort müssen sie – gefesselt in der Finsternis – auf den Gerichtstag warten. Ebenso wenig hat er früher die Menschen geschont. Als die große Flut über die gottlose Welt hereinbrach, kamen alle um; nur acht wurden gerettet: Noah, der die Menschen zu einem Leben nach Gottes Willen aufrief, und sieben andere aus seiner Familie. Auch die Städte Sodom und Gomorra hat Gott in Schutt und Asche sinken lassen und damit sein Urteil an ihnen vollstreckt. Dies sollte ein warnendes Beispiel für die Menschen aller Zeiten sein, die von Gott nichts wissen wollen. Lot aber hat er gerettet, der so lebte, wie es Gott gefällt, und durch das ausschweifende Leben der Bewohner Sodoms viel erleiden musste. Für ihn, der nach Gottes Willen lebte, war es eine Qual, die Bosheit dieser Menschen Tag für Tag hören und sehen zu müssen.

An all diesen Beispielen seht ihr: Gott weiß genau, wie er alle, die nach seinem Willen leben, aus Versuchungen und Gefahren rettet. Aber ebenso gewiss lässt er alle, die seinen Willen missachten, ihre Strafe am Tag des Gerichts erwarten. 10 Sein Gericht wird vor allem die treffen, die sich von ihren Trieben und Leidenschaften beherrschen lassen und so tun, als gäbe es keinen Herrn, der sie zur Rechenschaft zieht.

Gefährliche Folgen der Irrlehre

Diese frechen und überheblichen Irrlehrer schrecken nicht davor zurück, höhere Mächte zu verspotten. 11 Das wagen nicht einmal die Engel, die doch viel stärker und mächtiger sind. Niemals würden sie diese Mächte vor Gott, dem Herrn, lächerlich machen und verurteilen.

12 Diese falschen Lehrer haben genauso wenig Verstand wie wilde Tiere, die nur zum Fangen und Schlachten geboren werden. Solche Leute folgen ihren Trieben und verspotten, was sie gar nicht verstehen, aber ihre Bosheit wird ihnen zum Verhängnis werden. 13 Sie werden für ihre Verdorbenheit bezahlen müssen. Besteht doch ihr ganzes Vergnügen darin, schon am helllichten Tag üppige Gelage zu veranstalten. Ein Schandfleck sind sie in eurer Gemeinde; denn sie verbreiten selbst dann noch ihre betrügerischen Irrlehren,[e] wenn sie mit euch zusammen essen.

14 Ständig machen sie Frauen, die zum Seitensprung bereit sind, schöne Augen. Unersättlich geben sie sich der Sünde hin. Sie verführen alle, die leicht zu beeinflussen sind. Habgier hat alles andere aus ihrem Herzen verdrängt. Gottes Fluch wird sie treffen. 15 Den richtigen Weg haben sie verlassen und gehen in die Irre, genauso wie Bileam, der Sohn von Beor. Er tat bereitwillig für Geld Unrecht. 16 Aber Bileam wurde für sein Vergehen zurechtgewiesen. Ein Esel war es, der mit menschlicher Stimme zu ihm sprach und den Propheten hinderte, sein wahnwitziges Unternehmen auszuführen.

17 Diese falschen Lehrer sind wie Brunnen ohne Wasser, wie Wolken, die der Sturm vor sich hertreibt, ohne dass sie den ersehnten Regen bringen. In der tiefsten Finsternis werden sie einmal für ihre Bosheit büßen müssen. 18 Sie schwingen große Reden, doch es ist nichts als hohles Geschwätz. Mit ihrem zügellosen Leben, das von selbstsüchtigen Begierden bestimmt ist, reißen sie alle wieder in die Sünde hinein, die gerade erst den falschen Weg verlassen haben und mit knapper Not entkommen sind. 19 Sie versprechen anderen die Freiheit, sind aber selbst Sklaven ihrer Verdorbenheit. Denn von wem ich mich überwältigen lasse, dessen Gefangener werde ich. 20 Diese falschen Lehrer haben Jesus Christus als ihren Herrn und Retter kennen gelernt und sind dadurch der Verdorbenheit dieser Welt entronnen. Wenn sie sich aber dann wieder in die Sünde verstricken und von ihr gefangen nehmen lassen, so sind sie schlimmer dran als je zuvor. 21 Es wäre besser, sie hätten nie etwas von Christus[f] erfahren! Denn so haben sie ihn zwar kennen gelernt, sich dann aber doch wieder von den heiligen Geboten, die sie empfangen haben, abgewandt. 22 An ihnen bewahrheitet sich das Sprichwort: »Der Hund frisst noch einmal, was er herausgewürgt hat.« Oder das andere: »Auch ein gewaschenes Schwein wälzt sich wieder im Dreck.« Nichts anderes tun diese Menschen.

Die Wiederkunft von Christus und seine neue Welt (Kapitel 3)

Christus kommt wieder

Das ist nun mein zweiter Brief an euch, liebe Freunde. Ich wollte euch wieder an so manches erinnern, damit ihr auch in Zukunft aufrichtig und standhaft bleibt. Vergesst nicht, was schon die Propheten Gottes vor langer Zeit gesagt haben! Erinnert euch an die Weisungen unseres Herrn und Retters Jesus Christus, die euch die Apostel weitergegeben haben.

Vor allen Dingen müsst ihr wissen, dass in dieser letzten Zeit Menschen auftreten werden, denen nichts heilig ist. Über alles machen sie sich lustig und lassen sich nur von ihren Begierden treiben. Spöttisch werden sie euch fragen: »Wo ist denn nun euer Christus? Hat er nicht versprochen, dass er wiederkommt? Schon unsere Vorfahren haben vergeblich gewartet. Sie sind längst gestorben, und alles ist so geblieben, wie es von Anfang an war!« 5-6 Dabei wollen sie nicht wahrhaben, dass Gott schon einmal durch eine große Flut diese Erde zerstörte, die er durch sein Wort am Anfang der Welt aus dem Wasser erschaffen hatte[g]. Auch der jetzige Himmel und die jetzige Erde werden nur so lange bestehen, bis Gott das entscheidende Wort spricht: Wenn er es anordnet, wird das Feuer sie am Tag des Gerichts vernichten, und er wird sein Urteil über alle Gottlosen sprechen.

Doch eins dürft ihr dabei nicht vergessen, liebe Freunde: Was für uns ein Tag ist, das ist für Gott wie tausend Jahre; und was für uns tausend Jahre sind, das ist für ihn wie ein Tag. Wenn manche also meinen, Gott würde die Erfüllung seiner Zusage hinauszögern, dann stimmt das einfach nicht. Gott kann sein Versprechen jederzeit einlösen. Aber er hat Geduld mit euch und will nicht, dass auch nur einer von euch verloren geht. Jeder soll Gelegenheit haben, zu Gott umzukehren.

Ein neuer Himmel und eine neue Erde

10 Doch der Tag, an dem der Herr sein Urteil spricht, wird so plötzlich und unerwartet da sein wie ein Dieb. Krachend werden dann die Himmel zerbersten, die Elemente[h] werden sich auflösen und im Feuer verglühen, und die Erde wird verbrennen[i] mit allem, was auf ihr ist. 11 Wenn aber alles in dieser Weise zugrunde gehen wird, müsst ihr euch erst recht darauf vorbereiten, das heißt, ihr müsst ein Leben führen, das Gott gefällt und allein auf ihn ausgerichtet ist.

12 So erwartet ihr diesen Tag, an dem Gott kommt, und tut alles dazu, dass er nicht mehr lange auf sich warten lässt. Dann werden die Himmel im Feuer verbrennen und die Elemente in der Glut zerschmelzen. 13 Wir alle aber warten auf den neuen Himmel und die neue Erde, die Gott uns zugesagt hat. Wir warten auf diese neue Welt, in der endlich Gerechtigkeit herrscht.

Ermahnungen und Segenswünsche

14 Ich weiß, dass ihr, meine Freunde, voller Hoffnung darauf wartet, deshalb ermahne ich euch: Lebt so, dass ihr euch nichts vorzuwerfen habt und dem Herrn ohne Schuld und im Frieden gegenübertreten könnt. 15 Erkennt doch: Der Herr bringt euch so viel Geduld entgegen, damit ihr gerettet werdet! Das hat euch ja auch schon unser lieber Bruder Paulus geschrieben, dem Gott in all diesen Fragen viel Weisheit geschenkt hat. 16 Er spricht in seinen Briefen mehrfach darüber. Allerdings ist manches davon nur schwer zu verstehen. Und deshalb haben unverständige Leute, die im Glauben nicht gefestigt sind, vieles verdreht und verfälscht. So machen sie es ja auch mit den anderen Heiligen Schriften und stürzen sich damit selbst ins Verderben.

17 Ihr aber, meine Lieben, wisst nun, wie gefährlich diese Irrlehrer sind. Hütet euch vor ihnen! Lasst euch nicht von eurem festen Glauben abbringen und geht nicht mit ihnen in die Irre. 18 Euer Leben soll immer mehr von der unverdienten Liebe unseres Herrn und Retters Jesus Christus bestimmt werden. Lernt ihn immer besser kennen! Ihm allein gebührt alle Ehre – jetzt und in Ewigkeit! Amen.

Footnotes

  1. 1,3 Oder: Gott hat uns in seiner Macht alles geschenkt.
  2. 1,14 Wörtlich: (Vers 13b) solange ich in diesem Zelt bin. (Vers 14) Und ich weiß, dass das Ablegen meines Zeltes bald geschieht, wie es mir unser Herr Jesus Christus klargemacht hat.
  3. 1,17‒18 Matthäus 17,5
  4. 1,20 Oder: Kein prophetisches Wort in der Heiligen Schrift beruht auf eigenmächtigen Überlegungen der Menschen.
  5. 2,13 Wörtlich: sie schwelgen in ihren Betrügereien.
  6. 2,21 Wörtlich: vom Weg der Gerechtigkeit.
  7. 3,5‒6 Wörtlich: dass es von alters her (einen) Himmel gab und eine Erde, die aus Wasser und durch Wasser (entstanden war und) durch Gottes Wort Bestand hatte. Durch diese (gemeint sind das Wasser und Gottes Wort) ging die damalige Welt, von Wasser überschwemmt, unter.
  8. 3,10 Oder: die Gestirne.
  9. 3,10 Verschiedene Handschriften geben den griechischen Text unterschiedlich wieder. Am besten bezeugt ist: und die Erde mit allem, was auf ihr ist, wird gefunden werden. – Unter Berücksichtigung des Zusammenhangs (vgl. die Verse 7 und 12) wurde die obige Übersetzung gewählt.

Absender und Empfänger des Briefes. Segenswunsch

Simeon[a] Petrus, Diener und Apostel Jesu Christi, an alle, die den gleichen kostbaren Glauben empfangen haben wie wir – einen Glauben, der uns aufgrund der Gerechtigkeit unseres Gottes und Retters[b] Jesus Christus geschenkt ist[c]. ´Ich wünsche` euch, dass ihr Gott und unseren Herrn Jesus immer besser kennen lernt und dadurch[d] in immer größerem Maß Gnade und Frieden erfahrt.

Teilhabe an der göttlichen Natur

In seiner göttlichen Macht hat Jesus[e] uns alles geschenkt, was zu einem Leben in der Ehrfurcht vor ihm nötig ist. Wir haben es dadurch bekommen, dass wir ihn kennen gelernt haben – ihn, der uns in seiner wunderbaren Güte zum Glauben gerufen hat. In seiner Güte[f] hat er uns auch die größten und kostbarsten Zusagen gegeben. Gestützt auf sie, könnt ihr dem Verderben entfliehen, dem[g] diese Welt aufgrund ihrer Begierden ausgeliefert ist, und könnt Anteil an seiner göttlichen Natur bekommen.[h]

Darum setzt alles daran, dass zu eurem Glauben Charakterfestigkeit[i] hinzukommt und zur Charakterfestigkeit ´geistliche` Erkenntnis, zur Erkenntnis Selbstbeherrschung, zur Selbstbeherrschung Standhaftigkeit, zur Standhaftigkeit Ehrfurcht vor Gott, zur Ehrfurcht vor Gott Liebe zu den Glaubensgeschwistern und darüber hinaus Liebe ´zu allen Menschen`. Denn wenn das alles bei euch vorhanden ist und ständig zunimmt, wird euer Glaube nicht untätig und nicht unfruchtbar bleiben, und ihr werdet Jesus Christus, unseren Herrn, immer besser kennen lernen[j]. Doch wer das alles nicht hat, der ist so kurzsichtig, dass er wie ein Blinder ´im Dunkeln umhertappt`. Ein solcher Mensch hat vergessen, dass er vom Schmutz seiner früheren Sünden gereinigt wurde.

10 Deshalb, liebe Geschwister, setzt erst recht alles daran, eure Berufung und Erwählung ´durch ein entsprechendes Leben` zu bestätigen. Wenn ihr das tut, werdet ihr vor jedem Fehltritt bewahrt bleiben[k], 11 und der Zugang zum ewigen Reich unseres Herrn und Retters Jesus Christus wird euch weit offen stehen[l].

Das Vermächtnis des Apostels

12 Daher werde ich euch immer wieder an diese Dinge erinnern, auch wenn ihr sie bereits kennt und fest auf dem Boden der Wahrheit steht, die euch verkündet wurde[m]. 13 Aber ich halte es für richtig, euch das alles ins Gedächtnis zu rufen und euch auf diese Weise immer wieder wachzurütteln, solange ich noch in meinem jetzigen Körper bin, diesem Zelt, das meine irdische Bleibe ist[n]. 14 Ich weiß nämlich, dass mein Zelt schon bald abgebrochen wird[o]; Jesus Christus selbst[p], unser Herr, hat es mir offenbart. 15 Doch ich werde alles daran setzen, dass ihr euch auch nach meinem Tod jederzeit an diese Dinge erinnern könnt.

Augen- und Ohrenzeugen der Größe und Herrlichkeit von Christus

16 Denn wir haben uns nicht etwa auf klug ausgedachte Geschichten gestützt, als wir euch ankündigten, dass Jesus Christus, unser Herr, wiederkommen und seine Macht offenbaren wird[q]. Nein, wir haben seine majestätische Größe mit eigenen Augen gesehen. 17 ´Wir waren` nämlich ´dabei,` als er von Gott, dem Vater, geehrt wurde und in himmlischem Glanz erschien[r]; ´wir waren dabei,` als die Stimme der höchsten Majestät zu ihm sprach und Folgendes verkündete[s]: »Dies ist mein geliebter Sohn; an ihm habe ich Freude.« 18 Wir selbst haben die Stimme gehört, als wir mit ihm auf dem heiligen Berg waren – diese Stimme, die vom Himmel kam.[t]

19 Darüber hinaus haben wir die Botschaft der Propheten, die durch und durch zuverlässig ist.[u] Ihr tut gut daran, euch an sie zu halten, denn sie ist wie eine Lampe[v], die an einem dunklen Ort scheint. ´Haltet euch an diese Botschaft,` bis der Tag anbricht und das Licht des Morgensterns es in euren Herzen hell werden lässt[w].

20 In diesem Zusammenhang ist es von größter Wichtigkeit, dass ihr Folgendes bedenkt: Keine einzige prophetische Aussage der Schrift ist das Ergebnis eigenmächtiger Überlegungen[x] ´des jeweiligen Propheten`. 21 Anders gesagt: Keine Prophetie[y] hat je ihren Ursprung im Willen eines Menschen gehabt. Vielmehr haben Menschen, vom Heiligen Geist geleitet, im Auftrag Gottes geredet.

Die Gefährdung der Gemeinde durch Irrlehrer

Allerdings traten in Israel[z] auch falsche Propheten auf, und genauso werden auch unter euch falsche Lehrer auftreten. Heimtückisch werden sie sektiererische Lehren in Umlauf bringen, die ins Verderben führen, und werden sich damit von dem Herrn und Herrscher lossagen, der sie ´sich zum Eigentum` erkauft hat[aa]. Auf diese Weise ziehen sie sich selbst ein schnelles Verderben zu. Ihr ausschweifendes Leben wird viele zur Nachahmung verleiten, was dazu führen wird, dass[ab] der wahre Glaube[ac] in Verruf gerät. In ihrer Habgier werden sie versuchen, euch mit raffinierten Lügen für sich einzunehmen[ad]. Doch das Urteil über sie ist längst gesprochen[ae]; ihr Verderben wird nicht auf sich warten lassen.

Gott hat ja auch die Engel nicht verschont, die gesündigt hatten[af], sondern hat sie in Fesseln gelegt und in den finstersten Abgrund der Unterwelt geworfen[ag], wo sie bis zum ´endgültigen` Gericht in Gewahrsam gehalten werden. Er hat auch die ehemalige Welt nicht verschont. Nur acht Personen hat er bewahrt, als er die große Flut über jene gottlose Welt hereinbrechen ließ – Noah, den Verkündiger der Gerechtigkeit, ´und sieben andere mit ihm`.[ah] Auch die Städte Sodom und Gomorra hat er zum Untergang verurteilt; er hat sie in Schutt und Asche gelegt und hat sie damit zu einem warnenden Beispiel für das gemacht, was den Gottlosen bevorsteht[ai]. Nur einen hat er gerettet: den rechtschaffenen Lot, der unter dem ausschweifenden Leben jener gewissenlosen Leute litt. Lot lebte ja mitten unter ihnen, und weil er selbst sich nach Gottes Willen richtete, quälte ihn all das Unrecht zutiefst, das[aj] er, dieser rechtschaffene Mensch, Tag für Tag mit ansehen und mit anhören musste.

´Das alles macht deutlich, dass` der Herr diejenigen, die ihn ehren, sehr wohl retten kann, wenn ihr Glaube auf die Probe gestellt ist[ak], und dass er diejenigen, die Unrecht tun, in Gewahrsam hält, bis sie am Tag des Gerichts ihre Strafe bekommen[al].

Die Verkommenheit der Irrlehrer

10 Besonders hart werden die ´falschen Lehrer` bestraft werden, weil sie den schmutzigen Begierden ihrer selbstsüchtigen Natur freien Lauf lassen[am] und sich über die Autorität ´des Herrn`[an] hinwegsetzen. Selbstherrlich und vermessen, wie sie sind, schrecken sie nicht davor zurück, abfällig von überirdischen Mächten[ao] zu reden. 11 Dabei gebrauchen nicht einmal Engel, obwohl sie ´diesen Mächten` an Kraft und Stärke weit überlegen sind, abfällige Worte, wenn sie ihnen das Urteil verkünden, das der Herr über sie gesprochen hat.[ap]

12 Die falschen Lehrer jedoch haben nicht mehr Verstand als die vernunftlosen Tiere, deren Schicksal es ist, gejagt und getötet zu werden.[aq] Sie äußern sich abfällig über Dinge, von denen sie nichts verstehen, und ihre Verdorbenheit wird sie ins Verderben stürzen[ar]. 13 So ernten sie das Unrecht, das sie gesät haben.[as]

Am helllichten Tag zu schlemmen und zu saufen – das ist ihre Vorstellung von Vergnügen. Schmutzflecken und Schandmale sind sie, die sich diesem verführerischen Schlemmen und Saufen sogar dann hingeben[at], wenn sie an euren gemeinsamen Mahlzeiten teilnehmen. 14 Lüstern blicken sie jeder Frau hinterher, ständig auf der Suche nach sündigen Abenteuern.[au] Sie ködern Menschen, die ´im Glauben` nicht gefestigt sind, und sind Meister darin, alles an sich zu reißen, wonach ihnen in ihrer Habgier der Sinn steht[av]. Dem Fluch sind sie verfallen! 15 Sie haben den geraden Weg verlassen und einen Irrweg eingeschlagen. Sie haben den Weg gewählt, den Bileam, der Sohn Beors[aw], gegangen ist. Bileam war auf das Geld aus, das er als Lohn für sein unrechtes Tun bekommen sollte.[ax] 16 Aber weil er sich damit Gottes Willen widersetzte, wurde ihm eine bittere Lektion erteilt[ay]: Ein Lasttier, das doch eigentlich nicht reden kann, sprach mit Menschenstimme und hinderte den Propheten daran, sein wahnwitziges Vorhaben auszuführen.[az]

17 Wasserlose Quellen sind diese falschen Lehrer, Nebelschwaden, die der Sturm vor sich her treibt[ba]. Die tiefste Finsternis ist für sie bestimmt. 18 Denn alles, was sie von sich geben, ist hochtrabendes, leeres Gerede, aber indem sie ein ausschweifendes Leben in Aussicht stellen, das die Begierden der menschlichen Natur befriedigt[bb], ködern sie diejenigen, die gerade erst einem Leben im Irrtum entflohen sind[bc]. 19 Sie versprechen ihnen Freiheit und sind doch selbst Sklaven der Verdorbenheit[bd]; denn wovon[be] man sich hat gefangen nehmen lassen, dessen Sklave ist man geworden.

20 Diese Leute[bf] hatten zwar unseren Herrn und Retter Jesus Christus kennen gelernt und waren dadurch von dem schändlichen Treiben dieser Welt losgekommen. Wenn sie sich nun aber von neuem in jene Dinge verstricken und sich von ihnen gefangen nehmen lassen, steht es am Ende schlimmer um sie als am Anfang. 21 Ja, es wäre besser für sie gewesen, sie hätten den richtigen Weg gar nicht erst kennen gelernt, als dass sie sich, nachdem sie ihn erkannt hatten, wieder von der heiligen Lehre[bg] abwandten, die ihnen überbracht worden war. 22 Mit ihnen ist genau das geschehen, was das Sprichwort so treffend beschreibt:

»Der Hund kehrt zu dem zurück, was er erbrochen hat[bh];
das Schwein[bi], sauber gewaschen, wälzt sich hinterher doch wieder im Schlamm.«

Auch wenn manche es nicht wahrhaben wollen: Christus wird wiederkommen

Dies ist nun schon der zweite Brief, liebe Freunde, den ich euch schreibe. Es geht mir in diesen Briefen darum, euch Dinge ins Gedächtnis zu rufen, die euch helfen sollen, wachsam zu bleiben und euer Denken durch nichts Böses beeinflussen zu lassen[bj].

Erinnert euch an das, was die heiligen Propheten vorausgesagt haben, und an die Lehre unseres Herrn und Retters, die euch durch die Apostel, die Gott zu euch schickte, überbracht wurde[bk]. Vor allem müsst ihr wissen, dass in den Tagen vor dem Ende Spötter auftreten werden, denen nichts heilig ist und die[bl] nur ihren eigenen Begierden folgen. »Wo bleibt denn die Erfüllung seiner Zusage?«, höhnen sie. »Er hat doch versprochen, dass er wiederkommt! Inzwischen sind unsere Väter gestorben, aber geändert hat sich nichts. Alles ist immer noch so[bm], wie es seit der Erschaffung der Welt war.«

Denen, die das behaupten, entgeht freilich[bn], dass es in alter Zeit schon einmal einen Himmel und eine Erde gab, die auf Gottes Wort hin entstanden waren[bo] (wobei das Land sich aus dem Wasser erhob und das Wasser dem Land Platz machte[bp]). ´Und es entgeht ihnen, dass` diese damalige Welt vernichtet wurde, und zwar ebenfalls auf Gottes Wort hin und ebenfalls mit Hilfe von Wasser[bq] – dem Wasser der großen Flut.[br] Genauso sind auch der jetzige Himmel und die jetzige Erde durch dasselbe göttliche Wort zur Vernichtung bestimmt, allerdings zur Vernichtung durch das Feuer. Sie bleiben nur noch so lange bestehen[bs], bis der Tag des Gerichts da ist und die gottlosen Menschen dem Verderben ausgeliefert werden.

Gottes Geduld ist unsere Rettung

Eines freilich dürft ihr nicht vergessen, liebe Freunde: Für den Herrn ist ein Tag wie tausend Jahre, und tausend Jahre sind für ihn wie ein Tag.[bt] Es ist also keineswegs so, dass der Herr die Erfüllung seiner Zusage hinauszögert, wie einige denken. Was sie für ein Hinauszögern halten, ist in Wirklichkeit ein Ausdruck seiner Geduld mit euch[bu]. Denn er möchte nicht, dass irgendjemand verloren geht; er möchte vielmehr, dass alle ´zu ihm` umkehren. 10 Trotzdem: Der Tag des Herrn wird kommen, und er kommt ´so unerwartet` wie ein Dieb. An jenem Tag wird der Himmel mit gewaltigem Krachen[bv] vergehen, die Gestirne[bw] werden im Feuer verglühen, und über die Erde und alles, was auf ihr getan wurde, wird das Urteil gesprochen werden[bx].

Ein neuer Himmel und eine neue Erde

11 Wenn das alles auf diese Weise vergeht[by], wie wichtig ist es da, dass ihr[bz] ein durch und durch geheiligtes Leben führt, ein Leben in der Ehrfurcht vor Gott! 12 Wartet auf den großen Tag Gottes; verhaltet euch so, dass er bald anbrechen kann![ca] Sein Kommen bedeutet zwar, dass der Himmel in Brand geraten und vergehen wird und dass die Gestirne im Feuer zerschmelzen. 13 Doch wir warten auf den neuen Himmel und die neue Erde, die Gott versprochen hat[cb] – ´die neue Welt,` in der Gerechtigkeit regiert[cc].

Aufruf zur Wachsamkeit

14 Weil ihr also auf diese Dinge wartet, liebe Freunde, setzt alles daran, euch vor dem Herrn als untadelig und ohne Makel zu erweisen, als Menschen, die Frieden mit ihm haben[cd]. 15 Begreift doch: Die Geduld, die unser Herr ´mit uns` hat, bedeutet ´unsere` Rettung. So hat es euch ja auch unser lieber Bruder Paulus mit der ihm geschenkten Weisheit geschrieben[ce], 16 und dasselbe sagt er in allen Briefen, wenn er über diese Dinge spricht. Einiges in seinen Briefen ist allerdings schwer zu verstehen, was dazu führt, dass die Unbelehrbaren[cf] und Ungefestigten es verdrehen. Aber das tun sie auch mit den übrigen Heiligen Schriften, und sie tun es zu ihrem eigenen Verderben.

17 Ihr, liebe Freunde, wisst nun schon im Voraus Bescheid. Darum seid auf der Hut und lasst euch nicht von den irrigen Ansichten jener gewissenlosen Leute mitreißen; gebt Acht, dass ihr nicht euren festen Stand verliert und zu Fall kommt! 18 Lasst stattdessen euer Leben immer mehr von der Gnade bestimmen und lernt Jesus Christus, unseren Herrn und Retter, immer besser kennen.[cg] Ihm gebührt die Ehre[ch] – jetzt, in dieser Zeit, und dann am ´großen` Tag der Ewigkeit. Amen.

Footnotes

  1. 2 Petrus 1:1 Eine Variante von Simon (siehe auch Apostelgeschichte 15,14). AL(2) Simon.
  2. 2 Petrus 1:1 und des Retters.
  3. 2 Petrus 1:1 Od an alle, die einen Glauben empfangen haben, der aufgrund der Gerechtigkeit unseres Gottes und Retters Jesus Christus genauso kostbar ist wie unserer.
  4. 2 Petrus 1:2 Od dass ihr, weil ihr Gott und unseren Herrn Jesus kennt. W dass ihr durch die Erkenntnis Gottes und unseres Herrn Jesus.
  5. 2 Petrus 1:3 Od Gott. W Seine göttliche Macht hat.
  6. 2 Petrus 1:4 W ihn, der uns durch seine eigene Herrlichkeit und Vortrefflichkeit (od Macht) berufen hat. Durch sie (seine Herrlichkeit und Vortrefflichkeit). Das griechische Wort für Vortrefflichkeit ist in Vers 5 mit Charakterfestigkeit wiedergegeben.
  7. 2 Petrus 1:4 Od der Vergänglichkeit entfliehen, der.
  8. 2 Petrus 1:4 Zu Anteil an der göttlichen Natur bekommen vergleiche z. B. Epheser 3,19.
  9. 2 Petrus 1:5 W (ethische) Vortrefflichkeit; siehe die erste Anmerkung zu Vers 4.
  10. 2 Petrus 1:8 Od wird euer Glaube – gegründet darauf, dass ihr Jesus Christus, unseren Herrn, kennt – nicht untätig und nicht unfruchtbar bleiben. W wird es (= das alles) euch nicht untätig und nicht unfruchtbar lassen im Hinblick auf die Erkenntnis von Jesus Christus, unserem Herrn.
  11. 2 Petrus 1:10 W werdet ihr niemals zu Fall kommen.
  12. 2 Petrus 1:11 Od und es wird euch ein herrlicher Empfang im ewigen Reich unseres Herrn und Retters Jesus Christus bereitet werden.
  13. 2 Petrus 1:12 W die ´bei euch` vorhanden ist.
  14. 2 Petrus 1:13 W solange ich noch in diesem Zelt bin.
  15. 2 Petrus 1:14 dass mein Zelt plötzlich abgebrochen wird (wäre ein Hinweis auf einen gewaltsamen Tod, vergleiche Johannes 21,18.19).
  16. 2 Petrus 1:14 Od auch Jesus Christus selbst.
  17. 2 Petrus 1:16 Od als wir euch von der Macht Jesu Christi, unseres Herrn, berichteten und euch ankündigten, dass er wiederkommen wird. W als wir euch die Macht und Wiederkunft Jesu Christi, unseres Herrn, bekannt machten.
  18. 2 Petrus 1:17 W als er von Gott, dem Vater, Ehre und Herrlichkeit empfing.
  19. 2 Petrus 1:17 W als von der majestätischen Herrlichkeit folgende Stimme an ihn erging.
  20. 2 Petrus 1:18 Zu den Versen 17 und 18 siehe Matthäus 17,1-8; Markus 9,2-8 und Lukas 9,28-36.
  21. 2 Petrus 1:19 Od Dadurch wissen wir nun erst recht, dass die Botschaft der Propheten zuverlässig ist.
  22. 2 Petrus 1:19 Od Fackel.
  23. 2 Petrus 1:19 W und der Morgenstern in euren Herzen aufgeht.
  24. 2 Petrus 1:20 W Deutung.
  25. 2 Petrus 1:21 Od Keine einzige prophetische Aussage der Schrift lässt eine eigenmächtige Deutung zu. Denn keine Prophetie.
  26. 2 Petrus 2:1 W im Volk.
  27. 2 Petrus 2:1 Od der sie ´von ihren Sünden` freigekauft hat.
  28. 2 Petrus 2:2 W verleiten, sodass ihretwegen (der Nachahmer wegen; nach anderer Auffassung: der Irrlehrer wegen).
  29. 2 Petrus 2:2 W der Weg der Wahrheit.
  30. 2 Petrus 2:3 Od euch mit raffinierten Lügen auszubeuten.
  31. 2 Petrus 2:3 W ist schon seit langem nicht untätig.
  32. 2 Petrus 2:4 Vielleicht ein Hinweis auf eine Rebellion von Engeln gegen Gott vor dem Sündenfall des Menschen oder eine Anspielung auf 1. Mose 6,1-4.
  33. 2 Petrus 2:4 W sondern hat sie in Fesseln (aL(1) Höhlen) der Finsternis im Tartarus (griechisch für Unterwelt/Hölle) verwahrt.
  34. 2 Petrus 2:5 1. Mose 7,7 und 8,18. Zur großen Flut siehe 1. Mose 6–8.
  35. 2 Petrus 2:6 AL(1) für die gemacht, die in Zukunft gottlos sein würden. Zum Untergang von Sodom und Gomorra siehe 1. Mose 19,24.25.
  36. 2 Petrus 2:8 W und er quälte seine gerechte Seele mit den gesetzlosen Taten, die. Zum Verhalten der Bewohner von Sodom siehe 1. Mose 19,4-11; zur Rettung Lots siehe 1. Mose 19,12-29.
  37. 2 Petrus 2:9 Od sehr wohl vor/aus der Versuchung retten kann.
  38. 2 Petrus 2:9 die Unrecht tun, bestraft, während er sie bis zum Tag des Gerichts in Gewahrsam hält.
  39. 2 Petrus 2:10 W weil sie in beschmutzender Begierde dem Fleisch nachlaufen.
  40. 2 Petrus 2:10 Od über die Autorität ´Gottes`. Aü über ´jede` Autorität.
  41. 2 Petrus 2:10 W von Herrlichkeiten. Gedacht ist wohl an gottfeindliche Mächte (von Gott abgefallene Engel), siehe den nächsten Vers. Nach anderer Auffassung ist hier von guten Engeln die Rede (vergleiche Judas 8). In diesem Fall müsste in Vers 11 statt diesen Mächten ergänzt werden: diesen Irrlehrern.
  42. 2 Petrus 2:11 W Dabei bringen nicht einmal Engel … ein abfälliges Urteil vonseiten des Herrn gegen sie vor. Od/AL(1) Dabei urteilen nicht einmal Engel … vor dem Herrn abfällig über sie.
  43. 2 Petrus 2:12 W Diese jedoch sind wie vernunftlose Tiere, die von Natur aus zum Eingefangenwerden und Verderben geboren sind.
  44. 2 Petrus 2:12 Od und genauso, wie die Tiere enden, wird auch ihr Ende sein. Od Sie äußern sich abfällig über Wesen (die gottfeindlichen Engelmächte), von denen sie nichts verstehen, und zusammen mit ihnen werden dann auch sie dem Verderben zum Opfer fallen.
  45. 2 Petrus 2:13 Od So werden sie um den Gewinn gebracht, den sie sich von ihrem unrechten Tun erhoffen. W So wird ihnen als Lohn des Unrechts Unheil zugefügt werden bzw. So werden sie um den Lohn des Unrechts gebracht werden. AL(2) So werden sie den Lohn des Unrechts bekommen.
  46. 2 Petrus 2:13 W weil sie in ihren Verführungen (od Betrügereien) schwelgen.
  47. 2 Petrus 2:14 W Sie haben Augen, die voller ´Begierde nach einer` Ehebrecherin und ruhelos/unersättlich nach Sünde sind.
  48. 2 Petrus 2:14 W und haben ein in der Habgier geübtes Herz.
  49. 2 Petrus 2:15 W Bosors. In den alttestamentlichen Berichten wird Bileam »Sohn Beors« genannt (4. Mose 22,5 u. ö.). Vielleicht ist der Name hier bewusst abgeändert, um das hebräische Wort für »Fleisch« (basar) anklingen zu lassen, also: »Sohn des Fleisches« = unmoralischer Mensch.
  50. 2 Petrus 2:15 W Bileam liebte den Lohn des Unrechts.
  51. 2 Petrus 2:16 W Aber er erhielt eine Zurechtweisung für seine Gesetzwidrigkeit/Schandtat.
  52. 2 Petrus 2:16 4. Mose 22,21-35.
  53. 2 Petrus 2:17 Gemeint ist vielleicht: ohne dass sie den erhofften Regen bringen (vergleiche Judas 12).
  54. 2 Petrus 2:18 Od ein ausschweifendes Leben führen, das die Begierden der menschlichen Natur befriedigt. W aber mit Begierden des Fleisches, mit Ausschweifungen.
  55. 2 Petrus 2:18 Od die gerade erst dabei sind, einem Leben im Irrtum zu entfliehen. AL(2) die unbezweifelbar einem Leben im Irrtum entflohen sind.
  56. 2 Petrus 2:19 Od des Verderbens.
  57. 2 Petrus 2:19 Od denn von wem.
  58. 2 Petrus 2:20 die Irrlehrer; nach anderer Auffassung: die von den Irrlehrern Verführten.
  59. 2 Petrus 2:21 W von dem heiligen Gebot (die christliche Lehre, zu deren Annahme und Befolgung wir aufgefordert sind).
  60. 2 Petrus 2:22 Sprüche 26,11.
  61. 2 Petrus 2:22 Od was er erbrochen hat.« Oder, ´wie ein anderes Sprichwort sagt`: »Das Schwein.
  62. 2 Petrus 3:1 W darum, durch Erinnerung eure reine Gesinnung wachzurufen/wachzuhalten.
  63. 2 Petrus 3:2 W und an das Gebot (siehe die Anmerkung zu Kapitel 2,21) des Herrn und Retters, ´überbracht` durch eure Apostel.
  64. 2 Petrus 3:3 W dass in den letzten Tagen Spötter mit Spötterei auftreten werden, die.
  65. 2 Petrus 3:4 W wiederkommt! Denn seit die Väter gestorben sind, bleibt alles so. Mit Väter sind wahrscheinlich christliche Anführer der ersten Generation gemeint. Nach anderer Auffassung geht es um die alttestamentlichen Vorväter, sodass zu übersetzen wäre: Unsere Väter sind schon längst gestorben, aber
  66. 2 Petrus 3:5 Od Dabei wollen sie allerdings nicht wahrhaben (entsprechend dann in Vers 6: Und sie wollen nicht wahrhaben).
  67. 2 Petrus 3:5 Od schon einmal einen Himmel gab und eine Erde, die auf Gottes Wort hin entstanden war.
  68. 2 Petrus 3:5 wobei … Platz machte: ein Versuch, das wörtliche aus Wasser und durch Wasser zu deuten. Siehe zu diesem Vers 1. Mose 1,6-10.
  69. 2 Petrus 3:6 W vernichtet wurde durch sie (gemeint ist wahrscheinlich: durch das Wort Gottes und das Wasser).
  70. 2 Petrus 3:6 1. Mose 6–8.
  71. 2 Petrus 3:7 W durch dasselbe Wort aufgespart und für das Feuer aufbewahrt.
  72. 2 Petrus 3:8 Vergleiche Psalm 90,4.
  73. 2 Petrus 3:9 W wie einige es für ein Hinauszögern halten, sondern er hat Geduld mit euch (aL(2) mit uns).
  74. 2 Petrus 3:10 Od auf einen Schlag.
  75. 2 Petrus 3:10 Od die Elemente (aus denen die Welt besteht). Ebenso in Vers 12.
  76. 2 Petrus 3:10 W und die Erde … wird ´vor Gericht` erscheinen ´müssen` (aL(1) wird verbrennen).
  77. 2 Petrus 3:11 AL(2) Wenn also das alles vergeht.
  78. 2 Petrus 3:11 AL(1) wir.
  79. 2 Petrus 3:12 W Erwartet und beschleunigt (od ersehnt) die Ankunft von Gottes Tag!
  80. 2 Petrus 3:13 Jesaja 65,17; 66,22; vergleiche Offenbarung 21,1.
  81. 2 Petrus 3:13 W wohnt. Siehe z. B. Jesaja 60,21; 1. Korinther 6,9.10; Offenbarung 21,27; 22,15.
  82. 2 Petrus 3:14 Od die im Frieden miteinander leben. W zu erweisen im Frieden.
  83. 2 Petrus 3:15 An welchen Paulusbrief hier gedacht ist, lässt sich nicht mehr mit Sicherheit feststellen, aber vergleiche zu Vers 15a (Gottes Geduld) z. B. Römer 2,4 und zu den Versen 11-14 (Vorbereitung auf das Kommen von Jesus Christus) z. B. Römer 13,11-14; 1. Korinther 1,7-9; 7,29-35; 2. Korinther 5,6-10; Galater 6,7-10; Epheser 4,30-32; Philipper 2,14-16; 4,5; Kolosser 3,1-6.23-25; 1. Thessalonicher 5,4-11.
  84. 2 Petrus 3:16 Od Ungeschulten.
  85. 2 Petrus 3:18 W Wachst vielmehr in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Retters Jesus Christus.
  86. 2 Petrus 3:18 Od Herrlichkeit.