Eines Tages nahm Kain etwas von dem Ertrag seines Feldes und brachte es dem Herrn als Opfer dar. Auch Abel wählte eine Gabe für Gott aus: Er schlachtete einige von den ersten Lämmern seiner Herde und opferte die besten Fleischstücke mitsamt dem Fett daran. Der Herr blickte freundlich auf Abel und nahm sein Opfer an, Kain und seinem Opfer hingegen schenkte er keine Beachtung. Darüber wurde Kain sehr zornig und starrte mit finsterer Miene vor sich hin. »Warum bist du so zornig und blickst so grimmig zu Boden?«, fragte ihn der Herr. »Wenn du Gutes im Sinn hast, kannst du doch jedem offen ins Gesicht sehen. Wenn du jedoch Böses planst, dann lauert die Sünde schon vor deiner Tür. Sie will dich zu Fall bringen, du aber beherrsche sie!«

Kain forderte seinen Bruder auf: »Komm, wir gehen zusammen aufs Feld!«[a] Als sie dort ankamen, fiel er über Abel her und schlug ihn tot.

Da fragte der Herr: »Wo ist dein Bruder Abel?« »Woher soll ich das wissen?«, wich Kain aus. »Ist es etwa meine Aufgabe, ständig auf ihn aufzupassen?« 10 Aber Gott entgegnete: »Was hast du bloß getan? Das vergossene Blut deines Bruders schreit von der Erde zu mir!

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Footnotes

  1. 4,8 »Komm … Feld!« ist nach der griechischen, syrischen und lateinischen Übersetzung ergänzt. Im hebräischen Text fehlt dieser Satz.