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Herrlichkeit des kommenden Jerusalem; Gläubige aus allen Nationen; Strafgericht über die Abgefallenen

66 So spricht der Herr:

Der Himmel ist mein Thron
und die Erde meiner Füße Schemel!
Was für ein Haus wollt ihr mir denn bauen?
Oder wo ist der Ort, da ich ruhen soll?
Hat doch meine Hand das alles gemacht[a],
und so ist dies alles geworden, spricht der Herr.
Ich will aber den ansehen,
der gebeugten und niedergeschlagenen Geistes ist
und der zittert ob meinem Wort.
Wer einen Ochsen schächtet [ist wie einer], der einen Menschen erschlägt;
wer ein Schaf opfert [ist wie einer], der einen Hund erwürgt;
wer Speisopfer darbringt [ist wie einer], der Schweineblut [opfert];
wer Weihrauch anzündet [ist wie einer], der einen Götzen verehrt,
sie alle erwählen ihre eigenen Wege,
und ihre Seele hat Wohlgefallen an ihren Greueln.
Darum will auch ich erwählen, was sie verabscheuen,
und über sie bringen, was sie fürchten;
denn als ich rief, gab mir niemand Antwort;
als ich redete, wollten sie nicht hören,
sondern taten, was in meinen Augen böse ist,
und erwählten, was mir nicht gefiel!
Höret das Wort des Herrn,
ihr, die ihr vor seinem Wort erzittert:
Es höhnen eure Brüder,
die euch hassen und euch verstoßen um meines Namens willen:
„Wird der Herr bald zu Ehren kommen,
daß wir eure Freude sehen?“
Aber sie werden sich schämen müssen!
Eine Stimme des Getümmels erschallt von der Stadt her,
eine Stimme vom Tempel!
Das ist die Stimme des Herrn,
der seinen Feinden bezahlt, was sie verdienen!

Ehe sie Wehen empfand,
hat sie geboren;
bevor die Kindesnot sie ankam,
ist sie eines Knaben genesen!
Wer hat je so etwas gehört?
Wer hat dergleichen gesehen?
Ward je ein Land an einem Tage zur Welt gebracht?
Ist je ein Volk auf einmal geboren worden,
wie Zion in Wehen gekommen ist und zugleich ihre Kinder geboren hat?
Sollte ich bis zur Geburt bringen
und doch nicht gebären lassen? spricht der Herr;
sollte ich, der ich gebären lasse,
die Geburt verhindern? spricht dein Gott.
10 Freuet euch mit Jerusalem
und frohlocket über sie, ihr alle, die ihr sie liebet;
teilet nun auch ihre Freude mit ihr,
ihr alle, die ihr euch um sie betrübt habt,
11 indem ihr euch satt trinket
an ihrer tröstenden Brust,
indem ihr euch in vollen Zügen erlabet
an der Fülle ihrer Herrlichkeit!

12 Denn also spricht der Herr:

Siehe, ich will den Frieden zu ihr hinleiten wie einen Strom
und die Herrlichkeit der Heiden wie einen überfließenden Bach;
und ihr sollt gestillt werden.
Man wird euch auf den Armen tragen
und auf den Knien liebkosen.
13 Wie nur eine Mutter trösten kann,
so will ich euch trösten;
ja, ihr sollt in Jerusalem getröstet werden!
14 Und wenn ihr solches sehet, wird euer Herz sich freuen,
und eure Gebeine werden sprossen wie grünes Gras.
Also wird die Hand des Herrn erkannt werden an seinen Knechten,
sein Zorn aber an seinen Feinden.

15 Denn siehe, der Herr wird im Feuer kommen
und seine Wagen wie der Sturmwind,
daß er seinen Zorn in Glut verwandle
und seine Drohungen in Feuerflammen.
16 Denn mit Feuer wird der Herr richten
und mit seinem Schwert alles Fleisch;
und der vom Herrn Erschlagenen
wird eine große Menge sein.
17 Die sich heiligen und reinigen für die Gärten,
hinter einem andern her,
inmitten derer, welche Schweinefleisch,
Mäuse und andere Greuel essen,
allzumal sollen sie weggerafft werden, spricht der Herr.

18 Wenn aber ihre Werke und Pläne zustande gekommen sind und ich alle Nationen und Zungen zusammenbringen werde, so sollen sie kommen und meine Herrlichkeit sehen.

19 Und ich will ein Zeichen an ihnen tun und aus ihrer Mitte Gerettete entsenden zu den Heiden nach Tarsis, Phul und Lud, zu den Bogenschützen gen Tubal und Javan, nach den fernen Inseln, die noch keine Kunde von mir erhalten und meine Herrlichkeit nicht gesehen haben; sie sollen meine Herrlichkeit unter den Heiden verkündigen. 20 Und sie werden alle eure Brüder aus allen Nationen dem Herrn zur Gabe herbeibringen auf Pferden und auf Wagen und in Sänften, auf Maultieren und Dromedaren, zu meinem heiligen Berg, gen Jerusalem, spricht der Herr, gleichwie die Kinder Israel das Speisopfer in reinem Gefäß zum Hause des Herrn bringen. 21 Und ich werde auch von ihnen welche zu Priestern und Leviten nehmen, spricht der Herr.

22 Denn gleichwie der neue Himmel und die neue Erde, die ich mache, vor meinem Angesicht bleiben werden, spricht der Herr, so soll auch euer Same und euer Name bestehen bleiben. 23 Und es wird dahin kommen, daß an jedem Neumond und an jedem Sabbat alles Fleisch sich einfinden wird, um vor mir anzubeten, spricht der Herr. 24 Und man wird hinausgehen und die Leichname der Leute anschauen, die von mir abgefallen sind; denn ihr Wurm wird nicht sterben und ihr Feuer nicht erlöschen; und sie werden ein Abscheu sein für alles Fleisch.

Footnotes

  1. Jesaja 66:2 + Ap 7:49–50; vg. Ap 17:24

Niemand kann zwei Herren dienen!

66 So spricht der Herr: »Der Himmel ist mein Thron und die Erde mein Fußschemel. Und da wollt ihr mir ein Haus bauen? An welchem Ort soll ich mich denn niederlassen? Ich habe das alles doch geschaffen, Himmel und Erde kommen aus meiner Hand! Dennoch achte ich auf die Menschen, die in Not sind. Ja, ich kümmere mich um die Verzweifelten und um alle, die voll Ehrfurcht auf meine Worte hören.

Aber die Opfer von Menschen, die eigene Wege gehen, verabscheue ich. Sie schlachten ein Rind für mich, aber zugleich opfern sie ihren Göttern auch Menschen. Sie bringen mir ein Schaf dar, aber heimlich opfern sie auch Hunde. Mir setzen sie ein Speiseopfer vor, und zugleich gießen sie Schweineblut als Trankopfer aus. Sie verbrennen Weihrauch für mich und preisen auch ihre Götzen.[a] Sie haben ihre Wahl getroffen: Ihnen gefällt das, was ich hasse. So habe auch ich für sie gewählt: Ich lasse Unheil über sie hereinbrechen. All das, wovor ihnen graut, soll sie nun treffen. Denn als ich sie rief, hat mir keiner geantwortet. Ich habe mit ihnen geredet, doch niemand hat mir zugehört. Lieber haben sie getan, was ich hasse, und sich für das entschieden, was ich verabscheue.«

Freut euch mit Jerusalem!

Hört nun, was der Herr euch sagt, die ihr voll Ehrfurcht auf seine Worte achtet:

»Die Menschen eures eigenen Volkes hassen euch und stoßen euch aus, weil ihr zu mir haltet. Ständig spotten sie: ›Soll der Herr doch seine Macht zeigen und euch helfen, damit wir euch endlich einmal fröhlich sehen!‹ Doch es kommt die Zeit, da werden diese Spötter in Schimpf und Schande dastehen.

Hört ihr den Lärm in der Stadt? Er kommt vom Tempel her. Ich, der Herr, halte Gericht! Mein Vergeltungsschlag trifft alle meine Feinde.

7-8 Kann eine Frau ein Kind gebären, noch ehe die Wehen über sie kommen? Wer hat so etwas schon gesehen oder davon gehört? Kann ein ganzes Land an einem einzigen Tag zur Welt kommen? Wird ein Volk in einem Augenblick geboren? Ja, Zion wird es so ergehen! Kaum spürt sie die ersten Wehen – schon sind ihre Kinder da. Warum sollte ich diese Geburt erst einleiten und dann im letzten Moment noch verhindern? Meint ihr, ich verschließe den Mutterleib, damit das Kind nicht zur Welt kommt – ich, euer Gott?

10 Freut euch mit Jerusalem! Jubelt über diese Stadt, alle, die ihr sie liebt! Früher habt ihr um sie getrauert, doch jetzt dürft ihr singen und jubeln vor Freude. 11 Lasst euch von ihr trösten wie ein Kind an der Mutterbrust. Trinkt euch satt! Genießt die Pracht dieser Stadt! 12 Denn ich, der Herr, sage euch: Frieden und Wohlstand werden Jerusalem überfluten wie ein großer Strom. Ich lasse den Reichtum der Völker hereinfließen wie einen nie versiegenden Bach. Und an dieser Fülle dürft ihr euch satt trinken. In dieser Stadt werdet ihr euch wie Kinder fühlen, die ihre Mutter auf den Armen trägt, auf den Schoß nimmt und liebkost. 13 Ich will euch trösten wie eine Mutter ihr Kind. Die neue Pracht Jerusalems lässt euch den Kummer vergessen. 14 Wenn ihr das alles seht, werdet ihr wieder von Herzen fröhlich sein, und neue Lebenskraft wird in euch aufkeimen wie frisches Gras.«

Dann zeigt der Herr seinen treuen Dienern, wie mächtig er ist; seine Feinde aber werden seinen Zorn spüren. 15 Denn der Herr kommt, umgeben von loderndem Feuer, seine Kriegswagen brausen daher wie ein Sturm. Er kommt in glühendem Zorn, um Vergeltung zu üben. Sein Drohen ist wie ein schreckliches Feuer! 16 Ja, mit Feuer und Schwert hält der Herr Gericht über alle Menschen, und viele sterben, wenn er zuschlägt.

17 Er bestraft alle, die sich anderen Göttern weihen. Sie nehmen Reinigungszeremonien auf sich, um Zugang zu den »heiligen Gärten« zu haben. Dort sitzen sie um ihren Meister herum, essen Schweinefleisch, Mäuse und andere unreine Speisen. Darum sagt der Herr: »Auf sie alle wartet ein schreckliches Ende. 18 Ich weiß, was sie treiben, und kenne ihre Gedanken!«

Nicht nur Israeliten werden den Herrn anbeten

»Ich komme, um Menschen aller Völker und Sprachen zu versammeln. Von überall strömen sie herbei und sehen meine Größe und Macht. 19 Ich werde den Völkern ein deutliches Zeichen geben: Einige aus meinem Volk, die dem Gericht entronnen sind, sende ich in solche Länder, wo man noch nichts von mir gehört und meine Herrlichkeit noch nicht gesehen hat. Sie werden nach Tarsis in Spanien reisen, zu den Libyern und Lydern, den berühmten Bogenschützen; sie werden zum Stamm der Tibarener am Schwarzen Meer vordringen und auch nach Griechenland, ja, bis zu den entferntesten Inseln und Küsten. Allen diesen Völkern sollen sie von meiner Größe und Macht erzählen.

20 Dann werden sie alle eure Brüder und Schwestern, die noch über die ganze Welt zerstreut sind, zurückbringen nach Jerusalem. Auf Pferden und in Wagen reisen sie, in Sänften werden sie getragen; auf Maultieren und Kamelen wird man sie nach Jerusalem führen. Wie ihr Israeliten eure Opfergaben in reinen Gefäßen zu meinem Tempel bringt, so bringen diese Völker die Menschen eures Volkes aus der ganzen Welt zu meinem heiligen Berg nach Jerusalem, um sie mir als Gabe zu weihen. 21 Auch aus diesen fremden Völkern wähle ich mir dann einige als Priester und Leviten aus.

22 So wie der neue Himmel und die neue Erde, die ich schaffe, nie mehr vergehen, genauso wenig werden eure Nachkommen untergehen. Euer Volk wird für immer bestehen. Dafür bürge ich, der Herr. 23 Ich versichere euch: Jeden Monat am Neumondfest und auch an jedem Sabbat werden alle Menschen nach Jerusalem kommen, um mich dort im Tempel anzubeten. 24 Sie werden vor die Stadt hinausgehen und die Leichen jener Menschen sehen, die sich zu Lebzeiten gegen mich aufgelehnt haben. Ihr Anblick wird bei allen Abscheu und Entsetzen hervorrufen. Denn für diese Verdammten wird die Qual nie enden, sie brennen in ewigem Feuer.«

Footnotes

  1. 66,3 Oder: Wer von ihnen ein Rind schlachtet, ist nicht besser als jemand, der einen Menschen umbringt. Wer ein Schaf opfert, gleicht jemandem, der einem Hund das Genick bricht. Und wer ein Speiseopfer darbringt, kann genauso gut Schweineblut ausgießen. Er verbrennt Weihrauch für mich, doch es ist so, als würde er Götzen verehren.