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Gleichnisse vom Himmelreich (Kapitel 13,1-53)

13 Später an jenem Tag verließ Jesus das Haus und setzte sich ans Ufer des Sees, ´um zu lehren`. Die Menschenmenge, die sich um ihn versammelte, war so groß, dass er sich in ein Boot setzte; so konnte er zu der ganzen Menge reden, die am Ufer stand[a]. Er sprach über vieles zu ihnen, und er gebrauchte dazu Gleichnisse.

Das Gleichnis von der Saat, die auf viererlei Boden fällt

»Hört zu!«, begann er. »Ein Bauer ging aufs Feld, um zu säen. Beim Ausstreuen der Saat fiel einiges auf den Weg[b]. Da kamen die Vögel und pickten es auf. Einiges fiel auf felsigen Boden, der nur von einer dünnen Erdschicht bedeckt war. Weil die Saat dort so wenig Erde hatte, ging sie rasch auf. Als dann aber die Sonne höher stieg, wurden die jungen Pflanzen versengt, und weil sie keine kräftigen Wurzeln hatten, verdorrten sie. Einiges fiel ins Dornengestrüpp, und die Dornbüsche überwucherten und erstickten die Saat. Einiges jedoch fiel auf guten Boden und brachte Frucht – zum Teil hundertfach, zum Teil sechzigfach, zum Teil dreißigfach.

Wer Ohren hat, der höre!«

Warum Jesus Gleichnisse verwendet

10 Die Jünger kamen zu Jesus und fragten ihn: »Warum verwendest du Gleichnisse, wenn du zu den Leuten redest?« 11 Er antwortete: »Euch ist es ´von Gott` gegeben[c], die Geheimnisse des Himmelreichs zu verstehen; ihnen ist es nicht gegeben. 12 Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch das genommen, was er hat. 13 Das[d] ist der Grund, warum ich in Gleichnissen zu ihnen rede. Sie sehen und sehen doch nicht, sie hören und hören doch nicht und verstehen auch nichts. 14 An ihnen erfüllt sich die Prophezeiung Jesajas:

›Hört zu – ihr werdet doch nichts verstehen.
Seht hin – ihr werdet doch nichts erkennen.
15 Denn das Herz dieses Volkes ist verstockt,
ihre Ohren sind verstopft,
und ihre Augen halten sie geschlossen.
Sie wollen[e] mit ihren Augen nichts sehen,
mit ihren Ohren nichts hören
und mit ihrem Herz nichts verstehen
und wollen[f] nicht umkehren,
sodass ich sie heilen könnte.‹[g]

16 Ihr aber seid glücklich zu preisen! Denn eure Augen sehen, und eure Ohren hören.[h] 17 Ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte sehnten sich danach, zu sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen; sie sehnten sich danach, zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört.«

Erklärung des Gleichnisses von der Saat

18 »Ich will euch nun das Gleichnis vom Bauern erklären[i], der die Saat ausstreut. 19 Wenn jemand die Botschaft vom Himmelreich hört und nicht versteht, ist es wie mit der Saat, die auf den Weg fällt. Der Böse kommt und raubt, was ins Herz dieses Menschen gesät worden ist. 20 Ein anderer Teil der Saat fällt auf felsigen Boden. Das bedeutet: Jemand hört das Wort und nimmt es sofort mit Freuden auf, 21 aber er ist ein unbeständiger Mensch, eine Pflanze ohne Wurzeln. Sobald er wegen des Wortes in Bedrängnis gerät oder sogar verfolgt wird, wendet er sich wieder davon ab. 22 Wieder ein anderer Teil der Saat fällt ins Dornengestrüpp. Das bedeutet: Jemand hört das Wort, doch die Sorgen dieser Welt und die Verlockungen des Reichtums ersticken es, und es bleibt ohne Frucht. 23 Ein Teil der Saat jedoch fällt auf guten Boden. Das bedeutet: Jemand hört das Wort und versteht es und bringt dann auch Frucht – einer hundertfach, ein anderer sechzigfach und wieder ein anderer dreißigfach.«

Das Gleichnis vom Unkraut im Weizenfeld

24 Jesus erzählte der Menge noch ein anderes Gleichnis: »Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Mann, der guten Samen auf seinen Acker säte. 25 Eines Nachts, als alles schlief, kam sein Feind, säte Unkraut[j] zwischen den Weizen und machte sich davon. 26 Als dann die Saat aufging und Ähren ansetzte[k], kam auch das Unkraut zum Vorschein.

27 Da gingen die Arbeiter[l] zum Gutsherrn und fragten: ›Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher kommt jetzt dieses Unkraut?‹ – 28 ›Ein Feind von mir hat das getan‹, gab er zur Antwort. Die Arbeiter fragten: ›Möchtest du, dass wir hingehen und das Unkraut ausreißen und einsammeln?‹ – 29 ›Nein‹, entgegnete der Gutsherr, ›ihr würdet mit dem Unkraut auch[m] den Weizen ausreißen. 30 Lasst beides miteinander wachsen, bis die Zeit der Ernte da ist. Dann werde ich zu den Erntearbeitern sagen: Reißt zuerst das Unkraut aus, sammelt es ein und bündelt es, um es zu verbrennen; und dann bringt den Weizen in meine Scheune!‹«

Das Gleichnis vom Senfkorn

31 Jesus erzählte der Menge ein weiteres Gleichnis: »Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Senfkorn, das ein Mann[n] auf sein Feld sät. 32 Es ist zwar das kleinste aller Samenkörner. Aber was daraus wächst, ist größer als alle anderen Gartenpflanzen. Ein Baum wird daraus, auf dem die Vögel[o] sich niederlassen und in dessen Zweigen sie nisten.«

Das Gleichnis vom Sauerteig

33 Jesus erzählte ihnen noch ein Gleichnis: »Mit dem Himmelreich ist es wie mit dem Sauerteig. Eine Frau nimmt ´eine Hand voll` davon, mengt ihn unter einen halben Sack[p] Mehl, und am Ende ist die ganze Masse durchsäuert.«

Die Gleichnisse in Jesu Verkündigung

34 Das alles sagte Jesus der Menge, indem er Gleichnisse gebrauchte; er sprach ausschließlich in Gleichnissen zu ihnen. 35 So erfüllte sich, was durch den Propheten vorausgesagt worden war:

»Ich will in Gleichnissen reden;
ich will verkünden, was seit der Erschaffung der Welt verborgen war.«[q]

Erklärung des Gleichnisses vom Unkraut im Weizenfeld

36 Dann trennte sich Jesus von der Menge und ging ins Haus. Dort wandten sich seine Jünger an ihn und baten ihn: »Erkläre uns das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker!«

37 Jesus antwortete: »Der Mann, der den guten Samen sät, ist der Menschensohn. 38 Der Acker ist die Welt. Der gute Same sind die Kinder des Himmelreichs, das Unkraut sind die Kinder des Bösen. 39 Der Feind, der das Unkraut sät, ist der Teufel. Die Ernte ist das Ende der Welt, und die Erntearbeiter sind die Engel. 40 Das Unkraut wird eingesammelt und verbrannt, und so wird es auch am Ende der Welt sein: 41 Der Menschensohn wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Reich alle zusammenholen, die andere zu Fall gebracht und die ein gesetzloses Leben geführt haben, 42 und werden sie in den Feuerofen werfen, dorthin, wo es nichts gibt als lautes Jammern und angstvolles Zittern und Beben. 43 Dann werden die Gerechten im Reich ihres Vaters leuchten wie die Sonne.

Wer Ohren hat, der höre!«

Die Gleichnisse vom Schatz im Acker und von der Perle

44 »Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Schatz, der in einem Acker vergraben war und von einem Mann entdeckt wurde. Der Mann freute sich so sehr, dass er, nachdem er den Schatz wieder vergraben hatte, alles verkaufte, was er besaß, und dafür den Acker kaufte.

45 Mit dem Himmelreich ist es auch wie mit einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte. 46 Als er eine besonders wertvolle fand, verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte dafür diese eine Perle.«

Das Gleichnis vom Fischernetz

47 »Mit dem Himmelreich ist es auch wie mit einem Netz, das auf dem See[r] ausgeworfen wird und mit dem man Fische aller Art fängt. 48 Wenn es voll ist, ziehen die Fischer es ans Ufer, setzen sich hin und lesen die Fische aus. Die guten legen sie in Körbe, aber die ungenießbaren werfen sie weg. 49 So wird es auch am Ende der Welt sein. Die Engel werden kommen und die Bösen aussondern; sie werden sie von den Gerechten trennen 50 und in den Feuerofen werfen, dorthin, wo es nichts gibt als lautes Jammern und angstvolles Zittern und Beben.«

Das Gleichnis vom Schriftgelehrten des Himmelreichs

51 »Habt ihr das alles verstanden?«, ´fragte Jesus seine Jünger.` »Ja!«, erwiderten sie. 52 Da sagte er zu ihnen: »Dann wisst: Jeder Schriftgelehrte, der in der Schule des Himmelreichs ausgebildet ist, gleicht einem Hausherrn, der aus seinem reichen Schatz Neues und Altes hervorholt.«

53 Als Jesus diese Gleichnisrede beendet hatte, zog er weiter.

Jesus in seiner Heimatstadt

54 Jesus ging in seine Heimatstadt und lehrte dort in der[s] Synagoge. Erstaunt fragten die Leute: »Woher hat der Mann solche Weisheit? Woher hat er die Kraft, Wunder zu tun? 55 Ist er denn nicht der Sohn des Zimmermanns[t]? Ist nicht Maria seine Mutter, und sind nicht Jakobus, Josef[u], Simon und Judas seine Brüder? 56 Leben nicht auch alle seine Schwestern hier unter uns? Woher hat er nur das alles?« 57 So kam es, dass Jesus bei ihnen auf Ablehnung stieß[v].

Da sagte Jesus zu ihnen: »Ein Prophet gilt nirgends so wenig wie in seiner Heimatstadt[w] und in seiner eigenen Familie.« 58 Und wegen ihres Unglaubens tat er dort nur wenige Wunder.

Herodes hört von Jesus

14 In jener Zeit hörte auch der Tetrarch Herodes[x] vom Wirken Jesu. »Das ist ´niemand anders als` Johannes der Täufer«, sagte er zu seinen Leuten. »Er ist von den Toten auferstanden, deshalb gehen solche Wunderkräfte von ihm aus.«

Der Tod Johannes’ des Täufers

Herodes hatte Johannes nämlich festnehmen, in Fesseln legen und ins Gefängnis werfen lassen. Der Anlass dazu war Herodias gewesen, die Frau von Philippus, dem Bruder des Herodes. ´Herodes hatte sie Philippus weggenommen,` worauf Johannes zu ihm gesagt hatte: »Du hattest nicht das Recht, sie zur Frau zu nehmen.« Herodes hätte ihn am liebsten umgebracht, fürchtete sich aber vor dem Volk, denn es hielt Johannes für einen Propheten.

Doch dann kam der Geburtstag des Herodes. Die Tochter der Herodias tanzte vor den Gästen[y], und Herodes war so begeistert von ihr, dass er mit einem Schwur versprach, ihr alles zu geben, was sie sich wünschte. Da sagte sie, von ihrer Mutter angestiftet: »Lass mir auf einer Schale den Kopf Johannes’ des Täufers herbringen!« Der König war bestürzt; doch weil er vor seinen Gästen einen Eid geschworen hatte, befahl er, den Wunsch des Mädchens zu erfüllen. 10 Er ließ Johannes im Gefängnis enthaupten, 11 und der Kopf wurde auf einer Schale hereingetragen und dem Mädchen gegeben, das ihn seiner Mutter überreichte.

12 Daraufhin kamen die Jünger des Johannes, holten den Toten und begruben ihn. Dann gingen sie zu Jesus und berichteten ihm, was geschehen war.

Jesus gibt einer großen Menschenmenge zu essen

13 Als Jesus das hörte, zog er sich zurück; er fuhr mit dem Boot an einen einsamen Ort, um allein zu sein. Doch es sprach sich herum, dass er wegfuhr, und aus den ´umliegenden` Ortschaften gingen ihm die Leute auf dem Landweg nach. 14 Als Jesus aus dem Boot stieg und die vielen Menschen sah, ergriff ihn tiefes Mitgefühl, und er heilte die Kranken.

15 Gegen Abend kamen die Jünger zu ihm und sagten: »Wir sind hier an einem einsamen Ort, und es ist schon spät. Schick die Leute fort, dann können sie in die Dörfer gehen und sich etwas zu essen kaufen.« 16 Jesus erwiderte: »Sie brauchen nicht wegzugehen. Gebt doch ihr ihnen zu essen!« – 17 »Wir haben hier aber nur fünf Brote und zwei Fische«, entgegneten sie. 18 »Bringt sie mir her!«, sagte Jesus. 19 Nachdem er angeordnet hatte, die Leute sollten sich im Gras lagern, nahm er die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf und dankte Gott dafür. Dann brach er die Brote in Stücke und gab sie den Jüngern, und die Jünger verteilten sie an die Menge. 20 Und alle aßen und wurden satt. Am Schluss sammelte man auf, was übrig geblieben war – zwölf Körbe[z] voll. 21 Etwa fünftausend Männer hatten an der Mahlzeit teilgenommen, Frauen und Kinder nicht mitgerechnet.

Jesus geht auf dem Wasser

22 Nun drängte Jesus die Jünger, unverzüglich ins Boot zu steigen und ihm ans andere Ufer vorauszufahren; er wollte inzwischen die Leute entlassen, damit sie nach Hause gehen konnten. 23 Als das geschehen war, stieg er auf einen Berg, um ungestört[aa] beten zu können. Spät am Abend war er immer noch dort, ganz allein. 24 Das Boot befand sich schon weit draußen auf dem See[ab] und hatte schwer mit den Wellen zu kämpfen, weil ein starker Gegenwind aufgekommen war.

25 Gegen Ende der Nacht[ac] kam Jesus zu den Jüngern; er ging auf dem See. 26 Als sie ihn auf dem Wasser gehen sahen, wurden sie von Furcht gepackt. »Es ist ein Gespenst!«, riefen sie und schrien vor Angst. 27 Aber Jesus sprach sie sofort an. »Erschreckt nicht![ad]«, rief er. »Ich bin’s. Ihr braucht euch nicht zu fürchten.« 28 Da sagte Petrus: »Herr, wenn du es bist, dann befiehl mir, auf dem Wasser zu dir zu kommen!« – 29 »Komm!«, sagte Jesus. Petrus stieg aus dem Boot und ging auf dem Wasser auf Jesus zu. 30 Doch als er merkte, wie heftig der Sturm war, fürchtete er sich. Er begann zu sinken. »Herr«, schrie er, »rette mich!« 31 Sofort streckte Jesus seine Hand aus und hielt ihn fest. »Du Kleingläubiger«, sagte er, »warum hast du gezweifelt?« 32 Dann stiegen beide ins Boot, und der Sturm legte sich. 33 Und alle, die im Boot waren, warfen sich vor Jesus nieder und sagten: »Du bist wirklich Gottes Sohn.«

Heilungen in Gennesaret

34 Sie fuhren auf die andere Seite des Sees und legten bei Gennesaret an. 35 Die Bewohner des Ortes erkannten Jesus und benachrichtigten die ganze umliegende Gegend. Daraufhin brachte man alle Kranken zu ihm 36 und bat ihn, er möge sie doch wenigstens den Saum[ae] seines Gewandes berühren lassen. Und alle, die ihn berührten, wurden geheilt.

Menschliche Vorschriften und Gottes Gebot

15 Da kamen einige Pharisäer und Schriftgelehrte aus Jerusalem zu Jesus und sagten: »Warum missachten deine Jünger die Vorschriften, die uns von den Vorfahren her überliefert sind[af]? Zum Beispiel waschen sie sich vor dem Essen[ag] nicht die Hände.« Jesus entgegnete ihnen: »Und ihr, warum missachtet ihr Gottes Gebot euren Vorschriften zuliebe[ah]? Gott hat zum Beispiel gesagt: ›Ehre Vater und Mutter!‹[ai] und: ›Wer Vater oder Mutter verflucht[aj], soll mit dem Tod bestraft werden.‹[ak] Ihr dagegen lehrt, man könne zu seinem Vater oder zu seiner Mutter sagen: ›Alles, was dir eigentlich von mir als Unterstützung zusteht, erkläre ich zur Opfergabe‹; dann brauche man seine Eltern[al] nicht mehr zu unterstützen[am]. Damit habt ihr euren eigenen Vorschriften zuliebe das Wort[an] Gottes außer Kraft gesetzt. Ihr Heuchler! Was Jesaja prophezeit hat, trifft genau auf euch zu[ao]:

›Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen,
aber ihr Herz ist weit von mir entfernt.
Ihr ganzer Gottesdienst ist wertlos,
denn ihre Lehren sind nichts als Gebote von Menschen.‹[ap]«

10 Dann rief Jesus die Menge zu sich und sagte: »Hört zu, damit ihr versteht, was ich sage![aq] 11 Nicht das, was der Mensch durch den Mund in sich aufnimmt, macht ihn ´in Gottes Augen` unrein. Unrein machen ihn vielmehr die Worte, die aus seinem Mund herauskommen.«

12 Daraufhin kamen die Jünger zu Jesus und sagten: »Weißt du, dass die Pharisäer an diesem Wort[ar] Anstoß genommen haben?« 13 Er antwortete: »Jede Pflanze, die nicht mein Vater im Himmel gepflanzt hat, wird ausgerissen werden. 14 Lasst sie! Sie sind blinde Blindenführer, und wenn ein Blinder einen Blinden führt, fallen beide in die Grube.«

15 Da bat ihn Petrus: »Erkläre uns jenen Ausspruch[as] ´über das, was unrein macht`!« – 16 »Habt auch ihr noch immer nichts begriffen?«, erwiderte Jesus. 17 »Versteht ihr denn nicht, dass alles, was man durch den Mund in sich aufnimmt, in den Magen gelangt und dann wieder ausgeschieden wird? 18 Was jedoch aus dem Mund herauskommt, kommt aus dem Herzen, und diese Dinge sind es, die den Menschen unrein machen. 19 Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord[at], Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Aussagen, Verleumdungen[au]. 20 Das ist es, was den Menschen ´in Gottes Augen` unrein macht; aber mit ungewaschenen Händen essen macht ihn nicht unrein.«

Der Glaube einer Nichtjüdin

21 Jesus machte sich wieder auf den Weg und zog sich in das Gebiet von Tyrus und Sidon zurück. 22 Da kam eine kanaanäische Frau aus jener Gegend und rief: »Herr, du Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir! Meine Tochter wird von einem Dämon furchtbar gequält.« 23 Aber Jesus gab ihr keine Antwort. Schließlich drängten ihn seine Jünger: »Erfüll ihr doch die Bitte[av], sie hört ja nicht auf, hinter uns herzuschreien!« 24 Er aber entgegnete: »Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Volkes[aw] Israel gesandt.« 25 Da kam die Frau näher, warf sich vor Jesus nieder und bat: »Herr, hilf mir!« 26 Jesus wehrte ab: »Es ist nicht recht, den Kindern das Brot wegzunehmen und es den Hunden vorzuwerfen.« – 27 »Das stimmt, Herr«, erwiderte sie, »aber immerhin fressen die Hunde die Brotkrumen, die vom Tisch ihrer Herren herunterfallen.« 28 Da sagte Jesus zu ihr: »Frau, dein Glaube ist groß! Was du willst, soll[ax] geschehen.« Von diesem Augenblick an war ihre Tochter gesund.

Jesus heilt viele Kranke

29 Jesus zog weiter und kam an den Galiläischen See[ay]. Er stieg auf einen Berg und setzte sich. 30 Die Menschen strömten in Scharen herbei und brachten Lahme, Blinde, Krüppel, Stumme und viele andere Kranke zu ihm. Sie legten sie vor seinen Füßen nieder, und er heilte sie. 31 Die Leute staunten, als sie sahen, dass Stumme redeten, Krüppel gesund wurden, Lahme umhergingen und Blinde sehen konnten, und sie priesen den Gott Israels.

Jesus gibt noch einmal einer großen Menschenmenge zu essen

32 Jesus rief seine Jünger zu sich und sagte: »Mir tun diese Menschen leid. Seit drei Tagen sind sie nun schon bei mir und haben nichts zu essen. Ich will sie nicht hungrig nach Hause gehen lassen, sonst könnten sie unterwegs vor Erschöpfung zusammenbrechen.« 33 Die Jünger erwiderten: »Wo sollen wir denn in dieser einsamen Gegend genug Brot hernehmen, um eine so große Menge satt zu machen?« 34 Doch Jesus fragte sie: »Wie viele Brote habt ihr?« – »Sieben«, antworteten sie, »dazu ein paar kleine Fische.« 35 Da forderte er die Menge auf, sich auf dem Boden zu lagern. 36 Er nahm die sieben Brote und die Fische und dankte Gott dafür. Dann zerteilte er die Brote und die Fische und gab sie den Jüngern, und die Jünger verteilten sie an die Menge. 37 Und alle aßen und wurden satt. Am Schluss sammelte man auf, was[az] übrig geblieben war – sieben Körbe voll. 38 Viertausend Männer hatten an der Mahlzeit teilgenommen, Frauen und Kinder nicht mitgerechnet.

39 Als Jesus die Leute dann entlassen hatte, ´damit sie nach Hause gehen konnten,` stieg er ins Boot und fuhr in die Gegend von Magadan[ba].

Footnotes

  1. Matthäus 13:2 W dass er in ein Boot stieg und sich setzte, und die ganze Menge stand am Ufer.
  2. Matthäus 13:4 Od an den Wegrand. Ebenso in Vers 19.
  3. Matthäus 13:11 Od »Weil es euch ´von Gott` gegeben ist.
  4. Matthäus 13:13 Od Folgendes.
  5. Matthäus 13:15 Od sollen.
  6. Matthäus 13:15 Od sollen.
  7. Matthäus 13:15 Jesaja 6,9.10 (nach der Septuaginta).
  8. Matthäus 13:16 W Aber eure Augen sind glücklich zu preisen, weil sie sehen, und eure Ohren, weil sie hören.
  9. Matthäus 13:18 W hören lassen.
  10. Matthäus 13:25 Das griechische Wort zizánion bezeichnet wahrscheinlich den Lolch, eine schädliche Pflanze, die während des Wachstums ähnlich aussieht wie der Weizen.
  11. Matthäus 13:26 W und Frucht brachte.
  12. Matthäus 13:27 W die Diener. Ebenso im nächsten Vers.
  13. Matthäus 13:29 W ihr würdet sonst beim Einsammeln des Unkrauts zugleich mit ihm.
  14. Matthäus 13:31 W das ein Mensch nimmt und.
  15. Matthäus 13:32 W die Vögel des Himmels.
  16. Matthäus 13:33 W unter drei Sata. Drei Sata sind ungefähr 22 Liter, nach anderer Berechnung ungefähr 40 Liter.
  17. Matthäus 13:35 Psalm 78,2.
  18. Matthäus 13:47 W wie mit einem Schleppnetz, das in den See / ins Meer.
  19. Matthäus 13:54 W in ihrer.
  20. Matthäus 13:55 Das griechische Wort kann auch allgemeiner den Bauhandwerker bezeichnen, der mit Holz und Stein arbeitet.
  21. Matthäus 13:55 AL(2) Joses.
  22. Matthäus 13:57 W dass sie Anstoß an ihm nahmen.
  23. Matthäus 13:57 Od Heimat.
  24. Matthäus 14:1 Gemeint ist Herodes Antipas. Siehe die Anmerkung zu Herodes in Apostelgeschichte 13,1.
  25. Matthäus 14:6 W tanzte in der Mitte.
  26. Matthäus 14:20 Das griechische Wort für Korb ist hier und in Kapitel 16,9 kóphinos, in Kapitel 15,37 und 16,10 dagegen spyrís. Über einen möglichen Bedeutungsunterschied ist nichts Sicheres bekannt.
  27. Matthäus 14:23 W um für sich allein.
  28. Matthäus 14:24 W Das Boot war schon viele Stadien vom Land entfernt (1 Stadion: etwa 180 Meter). AL(1) Das Boot war schon mitten auf dem See (vergleiche Markus 6,47).
  29. Matthäus 14:25 W In der vierten Nachtwache, d. h. zwischen drei Uhr und sechs Uhr morgens.
  30. Matthäus 14:27 W Habt Mut!
  31. Matthäus 14:36 Od eine Quaste (siehe 4. Mose 15,37-41).
  32. Matthäus 15:2 W deine Jünger die Überlieferungen der Ältesten/Alten. Das Leben eines gesetzestreuen Menschen zur Zeit Jesu wurde von mündlich überlieferten Vorschriften der großen jüdischen Gesetzeslehrer geregelt. Diese Vorschriften gingen über das alttestamentliche Gesetz hinaus, galten aber neben ihm als verbindliche Norm.
  33. Matthäus 15:2 W waschen sie sich, wenn sie Brot essen.
  34. Matthäus 15:3 W eurer Überlieferung zuliebe. Ebenso in Vers 6.
  35. Matthäus 15:4 2. Mose 20,12; 5. Mose 5,16.
  36. Matthäus 15:4 Od Wer verächtlich über Vater oder Mutter redet.
  37. Matthäus 15:4 2. Mose 21,17; 3. Mose 20,9.
  38. Matthäus 15:6 W seinen Vater. AL(1) seinen Vater oder seine Mutter.
  39. Matthäus 15:6 W zu ehren.
  40. Matthäus 15:6 AL(2) Gebot/Gesetz.
  41. Matthäus 15:7 W Treffend hat Jesaja über euch prophezeit.
  42. Matthäus 15:9 Nach Jesaja 29,13.
  43. Matthäus 15:10 W Hört zu und versteht!
  44. Matthäus 15:12 W dass die Pharisäer, als sie dieses Wort hörten.
  45. Matthäus 15:15 W jenes Gleichnis.
  46. Matthäus 15:19 Od böse Gedanken, nämlich Mord.
  47. Matthäus 15:19 Od Gotteslästerungen.
  48. Matthäus 15:23 Od Schick sie doch fort. W Entlass sie.
  49. Matthäus 15:24 W des Hauses.
  50. Matthäus 15:28 W soll dir.
  51. Matthäus 15:29 Ein anderer Name für den See Gennesaret.
  52. Matthäus 15:37 W was an Stücken.
  53. Matthäus 15:39 AL(2) Magdala.