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Anstöße zur Sünde. Vergebung. Die Kraft des Glaubens

17 Er sprach aber zu den Jüngern: Es ist unvermeidlich, dass Anstöße [zur Sünde] kommen; wehe aber dem, durch welchen sie kommen!

Es wäre für ihn besser, wenn ein großer Mühlstein um seinen Hals gelegt und er ins Meer geworfen würde, als dass er einem dieser Kleinen einen Anstoß [zur Sünde] gibt.

Habt acht auf euch selbst! Wenn aber dein Bruder gegen dich sündigt, so weise ihn zurecht; und wenn es ihn reut[a], so vergib ihm.

Und wenn er siebenmal am Tag gegen dich sündigte und siebenmal am Tag wieder zu dir käme und spräche: Es reut mich!, so sollst du ihm vergeben.

Und die Apostel sprachen zum Herrn: Mehre uns den Glauben!

Der Herr aber sprach: Wenn ihr Glauben hättet wie ein Senfkorn, so würdet ihr zu diesem Maulbeerbaum sagen: Entwurzle dich und verpflanze dich ins Meer!, und er würde euch gehorchen.

Von der Pflichterfüllung im Dienst

Wer aber von euch wird zu seinem Knecht, der pflügt oder weidet, wenn er vom Feld heimkommt, sogleich sagen: Komm her und setze dich zu Tisch?

Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen: Bereite mir das Abendbrot, schürze dich und diene mir, bis ich gegessen und getrunken habe, und danach sollst du essen und trinken?

Dankt er wohl jenem Knecht, dass er getan hat, was ihm befohlen war? Ich meine nicht!

10 So sollt auch ihr, wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen war, sprechen: Wir sind unnütze Knechte; wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren!

Die Heilung der zehn Aussätzigen

11 Und es geschah, als er nach Jerusalem reiste, dass er durch das Grenzgebiet zwischen Samaria und Galiläa zog.

12 Und bei seiner Ankunft in einem Dorf begegneten ihm zehn aussätzige Männer, die von ferne stehen blieben.

13 Und sie erhoben ihre Stimme und sprachen: Jesus, Meister, erbarme dich über uns!

14 Und als er sie sah, sprach er zu ihnen: Geht hin und zeigt euch den Priestern! Und es geschah, während sie hingingen, wurden sie rein.

15 Einer aber von ihnen kehrte wieder um, als er sah, dass er geheilt worden war, und pries Gott mit lauter Stimme,

16 warf sich auf sein Angesicht zu [Jesu] Füßen und dankte ihm; und das war ein Samariter.

17 Da antwortete Jesus und sprach: Sind nicht zehn rein geworden? Wo sind aber die neun?

18 Hat sich sonst keiner gefunden, der umgekehrt wäre, um Gott die Ehre zu geben, als nur dieser Fremdling?

19 Und er sprach zu ihm: Steh auf und geh hin; dein Glaube hat dich gerettet!

Das Reich Gottes und die Wiederkunft des Menschensohnes

20 Als er aber von den Pharisäern gefragt wurde, wann das Reich Gottes komme, antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man es beobachten könnte.

21 Man wird nicht sagen: Siehe hier!, oder: Siehe dort! Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch.[b]

22 Er sprach aber zu den Jüngern: Es werden Tage kommen, da ihr begehren werdet, einen einzigen der Tage des Menschensohnes zu sehen, und ihr werdet ihn nicht sehen.

23 Und sie werden zu euch sagen: Siehe hier!, oder: Siehe dort! Geht nicht hin und lauft ihnen nicht nach!

24 Denn gleichwie der Blitz, der in einer Himmelsgegend erstrahlt, bis zur anderen leuchtet, so wird auch der Sohn des Menschen sein an seinem Tag.

25 Zuvor aber muss er viel leiden und verworfen werden von diesem Geschlecht.

26 Und wie es in den Tagen Noahs zuging, so wird es auch sein in den Tagen des Menschensohnes:

27 Sie aßen, sie tranken, sie heirateten und ließen sich heiraten bis zu dem Tag, als Noah in die Arche ging; und die Sintflut kam und vernichtete alle.

28 Ebenso ging es auch in den Tagen Lots zu: Sie aßen, sie tranken, sie kauften und verkauften, sie pflanzten und bauten;

29 an dem Tag aber, als Lot aus Sodom wegging, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und vertilgte alle.

30 Gerade so wird es sein an dem Tag, da der Sohn des Menschen geoffenbart wird.

31 Wer an jenem Tag auf dem Dach ist und sein Gerät im Haus hat, der steige nicht hinab, um dasselbe zu holen; ebenso, wer auf dem Feld ist, der kehre nicht wieder zurück.

32 Gedenkt an Lots Frau!

33 Wer sein Leben[c] zu retten sucht, der wird es verlieren, und wer es verliert, der wird es erhalten.

34 Ich sage euch: In dieser Nacht werden zwei in einem Bett sein; der eine wird genommen und der andere zurückgelassen werden.

35 Zwei werden miteinander mahlen; die eine wird genommen, und die andere wird zurückgelassen werden.

36 Zwei werden auf dem Feld sein; der eine wird genommen und der andere zurückgelassen werden.

37 Und sie antworteten und sprachen zu ihm: Wo, Herr? Und er sprach zu ihnen: Wo der Leichnam ist, da sammeln sich die Geier.

Footnotes

  1. (17,3) od. wenn er Buße tut.
  2. (17,21) Andere Übersetzung: inwendig in euch.
  3. (17,33) Andere Übersetzung: Wer seine Seele zu retten sucht … wer sie verliert, der wird ihr zum Leben verhelfen.

Die Geldsammlung für die Gemeinde in Jerusalem

Wir wollen euch aber, ihr Brüder, von der Gnade Gottes berichten, die den Gemeinden Mazedoniens gegeben worden ist.

In einer großen Prüfung der Bedrängnis hat ihre überfließende Freude und ihre tiefe Armut die Schätze ihrer Freigebigkeit zutage gefördert.

Denn nach [ihrem] Vermögen, ja ich bezeuge es, über [ihr] Vermögen hinaus waren sie bereitwillig;

und sie baten uns mit vielem Zureden, dass wir die Liebesgabe und [ihre] Gemeinschaft am Dienst für die Heiligen annehmen sollten.

Und [sie gaben] nicht nur [so], wie wir es erhofften, sondern sich selbst gaben sie hin, zuerst dem Herrn und dann uns, durch den Willen Gottes,

sodass wir Titus zuredeten, dieses Liebeswerk, wie er es angefangen hatte, nun auch bei euch zu vollenden.

Aber wie ihr in allem reich seid, im Glauben, im Wort, in der Erkenntnis und in allem Eifer sowie in der Liebe, die ihr zu uns habt, so möge auch dieses Liebeswerk bei euch reichlich ausfallen!

Ich sage das nicht als Gebot, sondern um durch den Eifer anderer auch die Echtheit eurer Liebe zu erproben.

Denn ihr kennt ja die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, dass er, obwohl er reich war, um euretwillen arm wurde, damit ihr durch seine Armut reich würdet.

10 Und ich gebe hierin einen Rat: Es ist gut für euch, weil ihr nicht nur das Tun, sondern auch das Wollen seit vorigem Jahr angefangen habt,

11 dass ihr jetzt auch das Tun vollbringt, damit der Bereitschaft des Willens auch das Vollbringen entspricht, aus dem, was ihr habt.

12 Denn wo die Bereitwilligkeit vorhanden ist, da ist einer wohlgefällig[a] entsprechend dem, was er hat, nicht entsprechend dem, was er nicht hat.

13 Nicht, damit andere Erleichterung haben, ihr aber Bedrängnis, sondern des Ausgleichs wegen: In der jetzigen Zeit soll euer Überfluss ihrem Mangel abhelfen,

14 damit auch ihr Überfluss eurem Mangel abhilft, sodass ein Ausgleich stattfindet,

15 wie geschrieben steht: »Wer viel sammelte, hatte keinen Überfluss, und wer wenig sammelte, hatte keinen Mangel«.[b]

Sendung des Titus und anderer Brüder

16 Gott aber sei Dank, der dem Titus denselben Eifer für euch ins Herz gibt.

17 Denn er nahm den Zuspruch an, aber weil er so großen Eifer hatte, reiste er freiwillig zu euch ab.

18 Wir sandten aber den Bruder mit ihm, dessen Lob wegen des Evangeliums bei allen Gemeinden [verbreitet] ist.

19 Und nicht nur das, sondern er ist auch von den Gemeinden zu unserem Reisegefährten erwählt worden bei diesem Liebeswerk, das von uns besorgt wird zur Ehre des Herrn selbst und zum Beweis eures guten Willens,

20 weil wir das verhüten wollen, dass uns jemand wegen dieser reichen Gabe, die durch uns besorgt wird, übel nachredet,

21 und weil wir auf das bedacht sind, was recht ist, nicht nur vor dem Herrn, sondern auch vor den Menschen.

22 Wir sandten aber mit ihnen unseren Bruder, den wir vielfach und in vielen Dingen als eifrig erfunden haben, der jetzt aber in seinem großen Vertrauen zu euch noch viel eifriger ist.

23 Was Titus betrifft, so ist er mein Gefährte und Mitarbeiter für euch; unsere Brüder aber sind Gesandte der Gemeinden, eine Ehre des Christus.

24 So liefert nun den Beweis eurer Liebe und unseres Rühmens von euch ihnen gegenüber und vor den Gemeinden!

Footnotes

  1. (8,12) od. wohlannehmbar.
  2. (8,15) 2Mo 16,18.

David wird König von Juda in Hebron. Ischboseth wird König von Israel

Und es geschah danach, da befragte David den Herrn und sprach: Soll ich in eine der Städte Judas hinaufziehen? Und der Herr sprach zu ihm: Zieh hinauf! Und David sprach: Wohin soll ich ziehen? Er sprach: Nach Hebron!

So zog David dort hinauf mit seinen beiden Frauen, Achinoam, der Jesreelitin, und Abigail, der Frau Nabals, des Karmeliters;

dazu führte David seine Männer hinauf, die bei ihm waren, jeden mit seinem Haus[a], und sie wohnten in den Städten Hebrons.

Und die Männer von Juda kamen und salbten David dort zum König über das Haus Juda. Und als David berichtet wurde, dass die Männer von Jabes-Gilead Saul begraben hätten,

da sandte David Boten zu den Männern von Jabes-Gilead und ließ ihnen sagen: Gesegnet seid ihr vom Herrn, dass ihr solche Barmherzigkeit[b] an Saul, eurem Herrn, geübt und ihn begraben habt!

So erweise nun der Herr Barmherzigkeit und Treue an euch, und auch ich will euch Gutes tun, weil ihr dies getan habt.

So lasst nun eure Hände stark werden und seid tapfere Männer; denn Saul, euer Herr, ist tot, und außerdem hat das Haus Juda mich zum König über sich gesalbt!

Abner aber, der Sohn Ners, der Heerführer Sauls, nahm Ischboseth[c], den Sohn Sauls, und brachte ihn nach Mahanajim hinüber;

und er machte ihn zum König über Gilead und über die von Asser, über Jesreel, Ephraim, Benjamin und über ganz Israel.

10 Ischboseth aber, Sauls Sohn, war 40 Jahre alt, als er König wurde über Israel, und er regierte zwei Jahre lang. Nur das Haus Juda hielt zu David.

11 Die Zeit aber, die David in Hebron über das Haus Juda regierte, betrug sieben Jahre und sechs Monate.

Streit zwischen Juda und Israel

12 Und Abner, der Sohn Ners, zog [zum Kampf] aus samt den Knechten Ischboseths, des Sohnes Sauls, von Mahanajim nach Gibeon.

13 Und Joab, der Sohn Zerujas, zog auch aus, samt den Knechten Davids; und sie stießen aufeinander am Teich von Gibeon, und die einen setzten sich diesseits, die anderen jenseits des Teiches fest.

14 Und Abner sprach zu Joab: Die jungen Männer sollen sich aufmachen und vor uns ein Kampfspiel aufführen! Und Joab sprach: Sie sollen sich aufmachen!

15 Da machten sie sich auf und gingen abgezählt hin: zwölf aus Benjamin, von den Leuten Ischboseths, des Sohnes Sauls, und zwölf von den Knechten Davids.

16 Und einer griff den anderen beim Kopf und stieß ihm sein Schwert in die Seite; und sie fielen miteinander. Daher wird der Ort »Feld der Klingen«[d] genannt; er liegt bei Gibeon.

17 Und es entspann sich ein sehr heftiger Kampf an jenem Tag; und Abner und die Männer von Israel wurden von den Knechten Davids geschlagen.

18 Es waren aber drei Söhne der Zeruja dort: Joab, Abisai und Asahel. Asahel aber war leichtfüßig wie eine Gazelle auf dem Feld.

19 Und Asahel jagte dem Abner nach und wich nicht von Abner, weder zur Rechten noch zur Linken.

20 Da wandte sich Abner um und fragte: Bist du es, Asahel? Er antwortete: Ich bin’s!

21 Abner rief ihm zu: Wende dich entweder zur Rechten oder zur Linken und greife dir einen der jungen Männer und nimm dir seine Rüstung! Aber Asahel wollte nicht von ihm ablassen.

22 Da rief Abner wieder dem Asahel zu: Lass ab von mir! Warum willst du, dass ich dich zu Boden schlage? Wie dürfte ich dann noch deinem Bruder Joab unter die Augen treten?

23 Als er sich aber weigerte, von ihm abzulassen, da stach ihn Abner mit dem hinteren Ende des Speeres in den Bauch, sodass der Speer hinten herausdrang. Und er fiel dort und starb auf der Stelle; und wer zu dem Ort kam, wo Asahel gefallen und gestorben war, der stand still.

24 Aber Joab und Abisai jagten dem Abner nach, bis die Sonne unterging; und als sie zu dem Hügel Amma kamen, der vor Giach liegt, auf dem Weg zur Wüste Gibeon,

25 da versammelten sich die Söhne Benjamins hinter Abner her und bildeten einen Haufen und traten auf die Höhe des Hügels.

26 Da rief Abner dem Joab zu und sprach: Soll denn das Schwert unaufhörlich fressen? Weißt du nicht, dass zuletzt eine Erbitterung entstehen wird? Und wie lange willst du nicht dem Volk sagen, dass es ablassen soll von seinen Brüdern?

27 Joab sprach: So wahr Gott lebt, wenn du nicht gesprochen hättest,[e] dann hätte sich das Volk schon an diesem Morgen zurückgezogen, und jeder hätte von der Verfolgung seines Bruders abgelassen!

28 Und Joab stieß in des Schopharhorn, und alles Volk stand still und jagte Israel nicht mehr nach, und sie kämpften auch nicht mehr.

29 Abner aber und seine Männer marschierten die ganze Nacht durch die Arava,[f] und sie überschritten den Jordan und durchzogen die ganze Schlucht und kamen nach Mahanajim.

30 Joab aber kehrte um von der Verfolgung Abners und versammelte das ganze Volk. Und es fehlten von den Knechten Davids 19 Mann und Asahel.

31 Aber die Knechte Davids hatten von Benjamin und unter den Männern Abners 360 Mann erschlagen.

32 Und sie hoben Asahel auf und begruben ihn im Grab seines Vaters in Bethlehem. Joab aber samt seinen Männern marschierte die ganze Nacht, und das Licht brach ihnen an in Hebron.

Footnotes

  1. (2,3) d.h. mit seiner Familie und seinem ganzen Haushalt.
  2. (2,5) od. Güte / Treue.
  3. (2,8) bed. »Mann der Schande«; in 1Chr 8,33 Ischbaal »Mann Baals« genannt. Man gebrauchte damals das Wort »Schande« (Boschet) für den Götzen Baal, um seinen Namen nicht nennen zu müssen.
  4. (2,16) hebr. Helkat-Hazzurim.
  5. (2,27) d.h. nicht zu dem Kampfspiel aufgefordert hättest (vgl. V. 14).
  6. (2,29) d.h. die Tiefebene in der Jordansenke bis nach Elat.

Der Mensch hat sein Geschick nicht in der Hand

Dies alles habe ich mir zu Herzen genommen, und dies habe ich zu erkennen gesucht, dass die Gerechten und die Weisen und ihre Werke in der Hand Gottes sind. Der Mensch weiß weder um Liebe noch um Hass [im Voraus]; es liegt alles [verborgen] vor ihnen.[a]

Alles [geschieht] gleicherweise allen. Es kann dem Gerechten dasselbe begegnen wie dem Gottlosen, dem Guten und Reinen wie dem Unreinen, dem, der Opfer darbringt, wie dem, der keine Opfer darbringt; dem Guten wie dem Sünder, dem, der schwört, wie dem, der sich vor dem Eid fürchtet.

Das ist das Schlimme bei allem, was unter der Sonne geschieht, dass allen dasselbe begegnet; daher wird auch das Herz der Menschen voll Bosheit, und Tollheit ist in ihren Herzen ihr Leben lang, und danach geht es zu den Toten!

Denn für jeden, der noch zu den Lebenden gehört, gibt es Hoffnung; denn ein lebendiger Hund ist besser daran als ein toter Löwe.

Denn die Lebendigen wissen, dass sie sterben müssen; aber die Toten wissen gar nichts, und es wird ihnen auch keine Belohnung mehr zuteil; denn man denkt nicht mehr an sie.

Ihre Liebe und ihr Hass wie auch ihr Eifer sind längst vergangen, und sie haben auf ewig keinen Anteil mehr an allem, was unter der Sonne geschieht.

So geh nun hin, iss mit Freuden dein Brot und trinke deinen Wein mit fröhlichem Herzen, denn Gott hat dein Tun längst gebilligt!

Lass deine Kleider allezeit weiß sein, und lass das Öl nicht fehlen auf deinem Haupt!

Genieße das Leben mit der Frau,[b] die du liebst, alle Tage deines nichtigen Lebens, das er dir unter der Sonne gegeben hat, alle deine nichtigen Tage hindurch; denn das ist dein Anteil in [diesem] Leben und in der Mühe, womit du dich abmühst unter der Sonne.

10 Alles, was deine Hand zu tun vorfindet, das tue mit deiner ganzen Kraft; denn im Totenreich, in das du gehst, gibt es kein Wirken mehr und kein Planen, keine Wissenschaft und keine Weisheit!

11 Und ich wandte mich um und sah unter der Sonne, dass nicht die Schnellen den Wettlauf gewinnen, noch die Starken die Schlacht, dass nicht die Weisen das Brot erlangen, auch nicht die Verständigen den Reichtum, noch die Erfahrenen Gunst, denn sie sind alle von Zeit und Umständen abhängig.

12 Denn auch der Mensch kennt seine Zeit nicht, so wenig wie die Fische, die mit dem tödlichen Netz gefangen werden, und wie die Vögel, die man mit der Schlinge fängt; gleich diesen werden auch die Menschenkinder gefangen zur Zeit des Unheils, wenn es plötzlich über sie kommt.

13 Auch das habe ich als Weisheit angesehen unter der Sonne, und sie schien mir groß:

14 Gegen eine kleine Stadt, in der wenig Männer waren, kam ein großer König und belagerte sie und baute große Belagerungstürme gegen sie.

15 Da fand sich in derselben [Stadt] ein armer, aber weiser Mann, der rettete die Stadt durch seine Weisheit, und doch gedachte kein Mensch an diesen armen Mann.

16 Da sprach ich: Weisheit ist besser als Stärke; aber die Weisheit des Armen ist verachtet, und man hört nicht auf seine Worte!

17 Die Worte der Weisen, die man in Ruhe hört, sind besser als das Schreien eines Herrschers unter den Narren.

18 Weisheit ist besser als Kriegsgerät; aber ein einziger Sünder verdirbt viel Gutes.

Footnotes

  1. (9,1) d.h. weil es in der Zukunft liegt, ist es ihnen verborgen.
  2. (9,9) od. Lebe einsichtig mit der Frau … / Habe wohl acht auf dein Leben mit der Frau … w. Sieh auf das Leben mit der Frau … (vgl. 1Pt 3,7).