Ankündigung des Gerichts über die anderen Völker (Kapitel 25–32)

Die Ammoniter werden für ihre Schadenfreude bestraft

25 Wieder empfing ich eine Botschaft vom Herrn. Er befahl mir: »Du Mensch, blick in die Richtung, wo die Ammoniter leben, und kündige ihnen mein Gericht an! Ruf ihnen zu:

Hört, was Gott, der Herr, euch zu sagen hat: Ihr seid voller Schadenfreude darüber, dass mein Heiligtum entweiht worden ist. Ihr verhöhnt Israel, weil die Feinde es verwüstet haben, und lacht über die Judäer, die in die Verbannung gehen mussten. Ihr werdet schon sehen, was ihr davon habt! Denn ich gebe euer Land den Stämmen aus dem Osten. Sie werden ihre Zelte bei euch aufschlagen und ihre Siedlungen in eurem Land errichten. Sie werden eure Früchte essen und eure Milch trinken. Die Stadt Rabba mache ich zum Weideplatz für Kamele und alle eure Siedlungen zum Lager für Schafe und Ziegen. Daran sollt ihr erkennen, dass ich der Herr bin.

Ja, ich, Gott, der Herr, sage euch: Hämisch lachend habt ihr zugesehen, wie Israel verwüstet wurde, vor Schadenfreude habt ihr Luftsprünge gemacht und in die Hände geklatscht. Darum erhebe ich drohend meine Hand, um euch zu strafen. Euer Land gebe ich anderen Völkern als Beute, damit sie es plündern und völlig verwüsten. Ich rotte euer Volk aus – nichts bleibt davon übrig! Daran sollt ihr erkennen, dass ich der Herr bin.«

Die Städte Moabs werden zerstört

»So spricht Gott, der Herr: Die Moabiter spotten genau wie die Leute von Seïr und sagen: ›Seht doch, Juda hat den anderen Völkern nichts voraus!‹ Darum werde ich die Berghänge der Moabiter leer fegen, indem ich die Städte dort zerstöre. Ja, im ganzen Land wird es keine einzige Siedlung mehr geben. Ich vernichte die Städte, die der Stolz der Moabiter waren: Bet-Jeschimot, Baal-Meon und Kirjatajim. 10 Ihr Land gebe ich zusammen mit dem Land der Ammoniter den Stämmen aus dem Osten. Die Ammoniter sollen bei allen Völkern vergessen sein, 11 und auch die Moabiter bekommen meine Strafe zu spüren. Dann sollen sie erkennen, dass ich der Herr bin.«

Gottes Rache an den Edomitern

12 »So spricht Gott, der Herr: Die Edomiter haben sich grausam an den Judäern gerächt und damit große Schuld auf sich geladen. 13 Darum erhebe ich drohend meine Hand, um die Edomiter zu strafen. Mensch und Vieh werde ich ausrotten, mit dem Schwert sollen sie niedergemetzelt werden. Von Teman bis nach Dedan mache ich das Land zu einem Trümmerfeld. 14 Ich lege das Strafgericht meinem Volk Israel in die Hände. Sie sollen für mich Rache nehmen und die Edomiter meinen grimmigen Zorn spüren lassen. Dann werden die Edomiter erkennen, dass ich, Gott, der Herr, mich an ihnen gerächt habe. Darauf gebe ich mein Wort.«

Die Philister werden ausgerottet

15 »So spricht Gott, der Herr: Auch die Philister haben sich grausam an meinem Volk gerächt. Voller Hass und Verachtung wollten sie ihre Erzfeinde vernichten. 16 Darum erhebe ich drohend meine Hand, um die Philister zu strafen. Alle Stämme, die in ihrem Land leben, rotte ich aus – die Kreter genauso wie die übrigen Bewohner entlang der Küste. 17 Ich werde sie hart bestrafen und mich grausam an ihnen rächen. Wenn ich Rache nehme, dann sollen sie erkennen, dass ich der Herr bin.«

Tyrus, die reiche Handelsstadt, geht unter

26 Im 11. Jahr unserer Verbannung, am 1. Tag des Monats[a], gab mir der Herr eine Botschaft und sprach: »Du Mensch, die Einwohner der Handelsstadt Tyrus verhöhnen Jerusalem und rufen: ›Haha, das Tor zu den Völkern ist zerbrochen! Nun sind wir die Herren, wir werden reich und bedeutend sein, denn Jerusalem ist nur noch ein Trümmerhaufen!‹ Darum sage ich, Gott, der Herr:

Jetzt bekommst du es mit mir zu tun, Tyrus! Viele Völker lasse ich gegen dich heranrücken, unaufhaltsam wie Meereswogen. Sie zerstören deine Stadtmauern und reißen deine Türme ab. Ich fege das Erdreich weg, bis nur noch der nackte Fels aus dem Meer ragt. Du sollst ein unbewohnter Felsen werden, auf dem die Fischer ihre Netze zum Trocknen auslegen. Darauf gebe ich, Gott, der Herr, mein Wort. Feindliche Völker plündern dich aus, und mit ihren Schwertern bringen sie alle Einwohner deiner Tochterstädte auf dem Festland um. Daran sollst du erkennen, dass ich der Herr bin.

Ich, Gott, der Herr, sage dir: Ich lasse Nebukadnezar, den König von Babylonien, den größten aller Herrscher, gegen dich kämpfen. Aus dem Norden wird er dich mit einem gewaltigen Heer überfallen, mit einem großen Aufgebot an Pferden, Streitwagen und Reitern. Die Einwohner deiner Tochterstädte auf dem Festland tötet er mit dem Schwert. Gegen deine Mauern schüttet er einen Wall auf, er baut Angriffsrampen und errichtet Schutzdächer für seine Truppen. Seine Soldaten rennen mit ihren Rammböcken gegen deine Mauern an und bringen sie zum Einstürzen, deine Türme reißen sie mit eisernen Werkzeugen nieder. 10 Wenn sie auf ihren Pferden herangaloppieren, werden Staubwolken dich bedecken. Deine Mauern erzittern vom Lärm der Reiter und der rasselnden Streitwagen, die durch deine aufgebrochenen Tore hereinstürmen. 11 Die Pferde zertrampeln den Boden in deinen Gassen, die Reiter metzeln deine Einwohner mit ihren Schwertern nieder, und deine mächtigen Steinsäulen versinken in den Trümmern. 12 Die Feinde plündern deine Schätze und deine Handelsgüter. Sie brechen deine Mauern ab und reißen deine prächtigen Häuser nieder. Die Steine, die Balken und den ganzen Schutt werfen sie ins Meer. 13 Ich sorge dafür, dass der Lärm deiner Lieder verstummt, und auch vom Spiel auf der Laute hört man nichts mehr. 14 Ich mache dich zu einem kahlen Felsen, auf dem die Fischer ihre Netze zum Trocknen auslegen. Nie wieder sollst du aufgebaut werden! Das kündige ich, Gott, der Herr, an, und mein Wort gilt!

15 Tyrus, ich habe dir noch etwas zu sagen: Die Inseln erbeben, wenn du mit lautem Getöse zusammenfällst. Ihre Bewohner zittern, wenn sie die Schlachtrufe der Mörder und das Stöhnen der Sterbenden hören. 16 Die Herrscher der Küstenvölker steigen von ihrem Thron herunter. Sie legen ihre prächtigen Mäntel und ihre bunten Gewänder ab. Der Schreck lässt sie nicht los, sie kauern voller Entsetzen auf der Erde und hören nicht mehr auf zu zittern. 17 Dann stimmen sie ein Klagelied über dich an und singen:

›Ach, nun liegst du in Trümmern,
Festung an der Küste, ruhmreiche Stadt!
Das Meer gehörte dir,
deine Nachbarn mussten sich vor dir fürchten.
18 Auf den Inseln ringsum herrscht Entsetzen,
alle zittern vor Schreck über dein grausames Ende.‹

19 Ich, Gott, der Herr, kündige dir an: Ich lege dich in Trümmer, es soll dir nicht besser gehen als anderen Städten, die zerstört und verlassen sind. Aus den Tiefen der Meere lasse ich Wasser heraufsteigen, und die Fluten werden dich bedecken. 20 Ich stoße dich hinunter zu denen, die ins Grab gesunken sind, zu den Völkern, die in grauer Vorzeit lebten. In den Tiefen unter der Erde musst du hausen, mitten in den Ruinen aus längst vergangener Zeit. Dort im Totenreich sollst du bleiben. Denn nie wieder wirst du bewohnt sein, nie wieder Macht besitzen in der Welt der Lebenden[b]. 21 Ja, ich bereite dir ein schreckliches Ende. Es wird dich nicht mehr geben, und wer dich sucht, wird dich nie wieder finden. Darauf gebe ich, Gott, der Herr, mein Wort.«

Ein Klagelied über den Untergang von Tyrus

27 Wieder empfing ich eine Botschaft vom Herrn. Er sprach zu mir: »Du Mensch, stimm ein Klagelied über Tyrus an! Sag zu der Stadt, die den Zugang zum Meer beherrscht und mit vielen Küstenvölkern Handel treibt:

So spricht Gott, der Herr: Tyrus, du behauptest, von vollendeter Schönheit zu sein. Das Meer ist dein Zuhause, und deine Erbauer haben dich wunderschön wie ein Schiff gestaltet: Deine Planken bauten sie mit Zypressenholz vom Senir[c], den Mast fertigten sie aus Zedern vom Libanon an. Für deine Ruder nahmen sie Eichen aus Baschan, das Deck bauten sie mit Wacholderholz aus Zypern und verkleideten es mit Elfenbein. Aus Ägypten kam das feine Leinen für die Segel, die bunten Farben leuchteten weithin. Für das Sonnensegel wurde violetter und roter Purpur aus Elischa verwendet.

Die Bewohner von Sidon und Arwad waren deine Ruderer, und fähige Männer aus deiner Mitte arbeiteten als Matrosen. Wenn man ein Leck fand, besserten es erfahrene Handwerker aus Gebal aus. In deinem Hafen lagen Schiffe aus aller Welt; in den Straßen versammelten sich die Seeleute, um Handel zu treiben. 10 Söldner aus Persien, Lydien und Libyen dienten in deinem Heer, ihre Schilde und Helme verliehen dir Glanz. 11 Männer aus Arwad verteidigten deine Mauern zusammen mit deinen eigenen Soldaten, und Gammaditer bewachten deine Türme; ihre Schilde hängten sie ringsum an deinen Mauern auf. So machten sie deine Schönheit vollkommen.

12 Du warst eine reiche Stadt; viele Güter konnte man bei dir kaufen. Tarsis bot dir dafür Silber, Eisen, Zinn und Blei. 13 Händler aus Jawan, aus Tubal und Meschech kauften bei dir und brachten dir dafür Sklaven und Gegenstände aus Kupfer. 14 Die Bewohner von Bet-Togarma tauschten deine Waren gegen Zugpferde, Reitpferde und Maultiere. 15 Die Kaufleute von Rhodos[d] und vielen anderen Inseln brachten dir Elefantenzähne und Ebenholz. 16 Die Syrer[e] kauften viele deiner reichen Güter und gaben dir dafür roten Purpur, bunte Stoffe, feines Leinen, Korallen, Rubine und andere Edelsteine. 17 Juda und Israel tauschten deine Waren gegen Weizen aus Minnit[f], Hirse[g], Honig, Öl und duftendes Harz. 18 Die Bewohner von Damaskus boten dir Wein aus Helbon und Wolle aus Zahar und bekamen dafür zahlreiche Schätze aus deinem großen Besitz. 19 Die Leute von Wedan und Jawan aus dem Gebiet von Usal gaben dir Gegenstände aus Eisen sowie Zimt und andere Gewürze. 20 Dedan tauschte deine Waren gegen Satteldecken ein. 21 Die Fürsten von Arabien und Kedar gaben dir Lämmer, Schaf- und Ziegenböcke. 22 Die Kaufleute von Saba und Ragma brachten dir die besten Balsamöle, allerlei Edelsteine und Gold. 23 Haran, Kanne, Eden, die Händler von Saba, Assyrien und Kilmad – sie alle trieben Handel mit dir. 24 Prächtige Gewänder boten sie dir, Mäntel aus violettem Purpur, bunte Stoffe, mehrfarbige Teppiche und gedrehte, feste Seile.[h] 25 Die Handelsschiffe[i] kamen in großen Flotten zu dir und brachten deine Waren überallhin. So wurdest du immer reicher – ein voll beladenes Schiff mitten im Meer. 26 Deine Ruderer fuhren mit dir über die hohe See. Doch es dauert nicht mehr lange, da wirst du mitten auf dem Meer vom Ostwind erfasst und zerbrochen! 27 Alles, was dir gehört, stürzt dann in die Fluten: deine Waren, deine Seeleute und Matrosen, die Männer, die deine Lecks ausbessern, deine Kaufleute und Soldaten. Ja, wenn du fällst, versinkt deine ganze Pracht mit dir im Meer. 28 Die Küsten erzittern, wenn sie das laute Geschrei deiner Besatzung hören. 29 Alle Seeleute verlassen ihre Schiffe und bleiben voller Entsetzen an Land. 30 Laut schreien und klagen sie über dich, streuen sich Staub auf den Kopf und wälzen sich in der Asche. 31 Die Haare scheren sie sich ab und hüllen sich in Trauergewänder, sie vergießen bittere Tränen und halten die Totenklage über dich. 32 Ja, in ihrem Schmerz stimmen sie ein Klagelied an:

›Was auf der Welt konnte man mit Tyrus vergleichen,
dieser Stadt, die nun totenstill im Meer ruht?
33 Als deine Kaufleute über die Ozeane segelten,
haben sie vielen Völkern Schätze gebracht.
Deine Waren ließen Könige aus allen Winkeln der Erde
zu großem Reichtum gelangen.
34 Jetzt aber bist du zerbrochen
und in den Tiefen des Meeres versunken.
Deine Güter und dein ganzer Reichtum –
nichts ist mehr davon zu sehen!
35 Die Bewohner der Küstenländer
sind über dein Schicksal entsetzt,
ihren Königen stehen die Haare zu Berge,
das Grauen ist ihnen ins Gesicht geschrieben.
36 Völker, die vorher deine Waren kauften –
sie alle verachten dich nun.
Ein Bild des Schreckens bist du geworden,
es ist aus mit dir für alle Zeit!‹«

Gottes Botschaft an den Fürsten von Tyrus

28 Noch einmal empfing ich eine Botschaft vom Herrn. Er sprach zu mir: »Du Mensch, geh zum Fürsten von Tyrus und richte ihm meine Worte aus:

Du bist hochmütig und behauptest voller Stolz: ›Ich bin ein Gott und throne wie ein Gott auf meiner Insel mitten im Meer!‹ Doch auch wenn du dich selbst für einen Gott hältst, bist und bleibst du nur ein Mensch! Zwar bist du weiser als Daniel, kein Geheimnis ist zu dunkel für dich. Weisheit und Verstand haben dich sehr reich gemacht, deine Schatzkammern sind voll mit Silber und Gold. Durch kluge Geschäfte hast du deinen Besitz immer weiter vergrößert. Doch all dies hat dich stolz und überheblich gemacht, und nun glaubst du, selbst göttlich zu sein. Darum sage ich, Gott, der Herr:

Du wirst schon sehen, was du davon hast: Ein grausames Heer aus vielen Völkern lasse ich über dich herfallen. Mit ihren Schwertern werden sie deine ganze Pracht zerstören und alles Schöne in den Schmutz treten, das du mit deiner Weisheit erworben hast. Sie werden dich in den Tod stoßen, und das Meer wird dein Grab sein. Wenn du dem Tod ins Auge blickst, wirst du dann immer noch behaupten, ein Gott zu sein? Du bist ja doch nur ein vergänglicher Mensch und kannst nichts gegen deine Mörder ausrichten! 10 Durch die Hand von Fremden wirst du sterben wie ein unbeschnittener Heide, denn so habe ich es beschlossen. Ja, darauf gebe ich, Gott, der Herr, dir mein Wort.«

11 Weiter sprach der Herr zu mir: 12 »Du Mensch, stimm ein Klagelied an über das Unglück, das den König von Tyrus erwartet! Richte ihm aus, was ich, Gott, der Herr, ihm zu sagen habe:

Du warst der Inbegriff[j] der Vollkommenheit, voll Weisheit und vollendeter Schönheit. 13 Du lebtest in Eden, dem Garten Gottes, und trugst Edelsteine jeder Art: Karneol, Topas und Jaspis, Türkis, Onyx und Nephrit, Saphir, Rubin und Smaragd. Sie waren kunstvoll verarbeitet und in feinstes Gold eingefasst.[k] Ich schmückte dich mit ihnen an dem Tag, als ich dich schuf.

14 Auf meinem heiligen Berg ließ ich dich wohnen, ein Kerub schützte dich mit ausgebreiteten Flügeln,[l] und zwischen feurigen Steinen gingst du umher.

15 Als ich dich schuf, warst du untadelig und vollkommen, doch dann fingst du an, Unrecht zu tun. 16 Dein Handel blühte, und der Erfolg verführte dich zu üblen Machenschaften und Gewalttaten.

Darum vertrieb ich dich von meinem Berg, und der Kerub stieß dich[m] von den feurigen Steinen fort in den Untergang. 17 Deine Schönheit ist dir zu Kopf gestiegen, deine prachtvolle Erscheinung ließ dich handeln wie ein Narr. Darum habe ich dich zu Boden geworfen, ich habe dich erniedrigt vor den Augen anderer Könige; voller Verachtung blicken sie nun auf dich herab. 18 Durch betrügerischen Handel hast du große Schuld auf dich geladen und deine Heiligtümer entweiht. Darum ließ ich mitten in deiner Stadt ein Feuer ausbrechen, das sie vollkommen niederbrannte. Wer sie jetzt sucht, findet nur noch einen Haufen Asche. 19 Alle Völker, die dich kannten, sind entsetzt. Ein Bild des Schreckens bist du geworden, es ist aus mit dir für alle Zeit!«

Gott straft die Stadt Sidon

20 Da gab der Herr mir eine weitere Botschaft. Er forderte mich auf: 21 »Du Mensch, blick in die Richtung, wo die Stadt Sidon liegt, und kündige ihr mein Gericht an! 22 Ich, Gott, der Herr, sage: Sidon, jetzt bekommst du es mit mir zu tun! Wenn ich Gericht über dich halte, werden alle sehen, dass ich ein heiliger Gott bin. Ja, ich werde mein Urteil an dir vollstrecken und dadurch meine Macht und Herrlichkeit zeigen. Jeder soll erkennen, dass ich der Herr bin. 23 In deinen Häusern wird die Pest ausbrechen, und in deinen Straßen wird Blut fließen. Von allen Seiten bedrängen dich deine Feinde, und viele deiner Einwohner werden dem Schwert zum Opfer fallen. Dann erkennst du, dass ich der Herr bin.«

Israel wird zurückkehren und Frieden haben

24 »Jetzt noch verachten die feindlichen Nachbarvölker die Israeliten und fügen ihnen Schmerzen zu wie Dornen und Stacheln. In Zukunft aber werden die Israeliten vor ihnen Ruhe haben. Dann werden sie erkennen, dass ich Gott, der Herr, bin. 25 Ich verspreche, sie aus allen Völkern zurückzubringen, unter die sie jetzt noch zerstreut sind. Dann werden auch ihre Feinde sehen, dass ich der heilige Gott bin. Mein Volk wird wieder in dem Land wohnen, das ich vor langer Zeit meinem Diener Jakob gegeben habe. 26 Dann können sie in Ruhe und Sicherheit leben, Häuser bauen und Weinberge anlegen. Doch ihre Nachbarvölker, die nur Verachtung für sie übrig hatten, werde ich richten. So wird mein Volk erkennen, dass ich, der Herr, ihr Gott bin.«

Ägypten – ein Trümmerfeld für 40 Jahre

29 Im 10. Jahr unserer Verbannung, am 12. Tag des 10. Monats, empfing ich eine Botschaft vom Herrn. Er forderte mich auf: »Du Mensch, blick in die Richtung, wo der Pharao, der König von Ägypten, lebt, und kündige ihm und ganz Ägypten mein Gericht an! Ich, Gott, der Herr, sage ihm:

Pharao, du König von Ägypten, jetzt bekommst du es mit mir zu tun! Du gleichst einem gewaltigen Krokodil[n], das mitten im Nil liegt und sagt: ›Der Fluss gehört mir, ich selbst habe ihn geschaffen.‹

Doch ich werde Haken durch deine Kinnlade bohren und dafür sorgen, dass sich die Fische in deinem Schuppenpanzer verfangen. Dann ziehe ich euch allesamt aus dem Wasser, ich schleudere euch in die Wüste und lasse euch im Sand liegen. Niemand wird euch aufheben und begraben, sondern ihr werdet ein Fraß sein für die wilden Tiere und für die Vögel. Daran sollen alle Bewohner deines Landes erkennen, dass ich der Herr bin.

Ägypten, du hast die Israeliten glauben lassen, eine Stütze für sie zu sein. Doch in Wahrheit bist du nur ein dünner Stab aus Schilfrohr: Wenn sie sich auf dich stützen, zerbrichst du, lässt sie hinfallen[o] und durchbohrst ihnen auch noch die Schulter! Darum sage ich, Gott, der Herr: Ich sorge dafür, dass deine Feinde mit dem Schwert über dich herfallen und Mensch und Vieh in dir ausrotten. Sie werden deine Städte in Trümmer legen und das ganze Land zu einer menschenleeren Wüste machen. Dann sollst du erkennen, dass ich der Herr bin.

Pharao, du König von Ägypten, du behauptest: ›Der Nil gehört mir, ich selbst habe ihn geschaffen!‹ 10 Darum bekommen du und dein Fluss meine Macht zu spüren. Das ganze Land mache ich zu einem einzigen Trümmerfeld, zu einer trostlosen Wüste, von Migdol im Norden bis nach Syene im Süden und bis an die äthiopische Grenze. 11 Vierzig Jahre lang wird niemand diese Wüste durchqueren – weder Menschen noch Tiere werden dort leben. 12 Ägypten, du wirst schlimmer verwüstet als jedes andere Land auf der Welt. Dafür sorge ich! Vierzig Jahre lang werden deine Städte Ruinenfelder sein, größer als die aller anderen zerstörten Städte. Und deine Bewohner werde ich in aller Herren Länder zerstreuen.

13 Doch ich, Gott, der Herr, kündige euch an: Nach vierzig Jahren werde ich die Ägypter wieder aus den Völkern zurückbringen, zu denen sie vertrieben wurden. 14 Ja, ich wende ihr Schicksal wieder zum Guten. In Oberägypten sollen sie wohnen, wo sie ursprünglich herstammen. Dort werden sie ein kleines Königreich bilden, 15 unbedeutender als alle anderen Königreiche. Ich sorge dafür, dass ihre Zahl gering bleibt, damit sie nie mehr über andere Länder herrschen können. 16 Nie wieder sollen sie Israel dazu verführen, ihr Vertrauen auf Ägypten zu setzen, sondern sie sollen als warnendes Beispiel für die Zukunft dienen. Denn als Israel sich mit ihnen einließ, hat es große Schuld auf sich geladen. Daran soll man erkennen, dass ich Gott, der Herr, bin.«

Nebukadnezar bekommt Ägypten als Lohn

17 Im 27. Jahr unserer Verbannung, am 1. Tag des 1. Monats, empfing ich wieder eine Botschaft vom Herrn. Er sprach zu mir: 18 »Du Mensch, Nebukadnezar, der König von Babylonien, ließ seine Soldaten hart arbeiten, als er die Stadt Tyrus belagerte. Sie mussten so schwere Lasten schleppen, dass ihre Köpfe kahl gescheuert und ihre Schultern zerschunden waren. Aber in Tyrus gab es weder für ihn noch für sein Heer einen Lohn für ihre Mühe.

19 Darum sage ich, Gott, der Herr: Seht her, ich gebe Nebukadnezar das Land Ägypten. Er wird die Schätze wegtragen, das Land ausplündern und reiche Beute machen, mit der er seine Soldaten bezahlen kann. 20 Weil Nebukadnezar in meinem Auftrag gehandelt hat, überlasse ich ihm Ägypten als Lohn für seine Mühe. Darauf gebe ich, Gott, der Herr, mein Wort.

21 Wenn dies geschieht, werde ich Israel wieder Macht verleihen[p]. Und dir, Hesekiel, gebe ich neuen Mut, als mein Prophet zum Volk zu sprechen. Dann werden sie erkennen, dass ich der Herr bin.«

Ägyptens Macht wird gebrochen

30 Noch einmal empfing ich eine Botschaft vom Herrn. Er sprach zu mir: »Du Mensch, verkünde meine Worte, gib weiter, was ich, Gott, der Herr, zu sagen habe:

Jammert und schreit, denn es kommt ein Tag des Schreckens! Er ist schon nah, dunkle Wolken ziehen auf, denn ich, der Herr, werde Gericht halten über die Völker! Mein Schwert trifft Ägypten und metzelt die Menschen dort nieder. Alle Schätze des Landes werden geplündert und die Städte bis auf die Grundmauern niedergerissen. Die Äthiopier zittern vor Entsetzen, denn das Schwert durchbohrt auch die Söldner aus ihrem Land, zusammen mit denen aus Libyen, Lydien und Kub. Mit den Ägyptern werden auch die Soldaten aus dem Volk sterben, mit dem ich einst meinen Bund schloss[q]. Ich, Gott, der Herr, gebe mein Wort: Alle, die Ägypten geholfen haben, werden getötet. Dann sind der Stolz und die Macht dieses Landes gebrochen; überall liegen die Gefallenen, von Migdol im Norden bis nach Syene im Süden. Ägypten wird verwüstet werden wie noch nie ein Land auf der Welt, seine Städte werden zerstört sein wie keine andere Stadt. Wenn ich das Land niederbrenne und alle seine Helfer zerschmettere, dann sollen die Ägypter erkennen, dass ich der Herr bin.

An jenem Tag sende ich Boten in Schiffen nilaufwärts zu den Äthiopiern, die sich so sicher fühlen. Wenn sie vom Untergang Ägyptens hören, zittern sie vor Entsetzen. Ja, dieser Tag kommt! 10 Ich, Gott, der Herr, versichere euch: Ich mache Ägyptens Macht und Reichtum ein Ende durch Nebukadnezar, den König von Babylonien. 11 Unter seinem Befehl wird ein grausames Heer aus vielen Völkern das Land verwüsten und mit gezücktem Schwert über die Menschen herfallen. Dann wird alles mit Leichen übersät sein. 12 Die Nilarme lasse ich vertrocknen, und ganz Ägypten gebe ich in die Hand von Feinden, die kein Erbarmen kennen. Sie werden das Land und all seinen Reichtum zerstören. Darauf könnt ihr euch verlassen!

13 Ich, Gott, der Herr, gebe mein Wort: Ich beseitige Ägyptens scheußliche Götzen und vernichte die falschen Götter von Memfis. Es wird keinen Herrscher mehr geben, überall im Land geht dann die Angst um. 14 Ich werde Oberägypten verwüsten, Zoan in Brand stecken und das Gericht an Theben vollstrecken. 15 Sin, die stärkste Festung Ägyptens, bekommt meinen Zorn zu spüren, und vom ganzen Prunk Thebens lasse ich nichts mehr übrig. 16 Ägypten wird ein Raub der Flammen, Sin windet sich in Krämpfen, Theben wird erstürmt und Memfis am helllichten Tag von Feinden angegriffen. 17 Die jungen Männer von Heliopolis[r] und Bubastis fallen im Krieg, und die Einwohner dieser Städte müssen in die Gefangenschaft gehen. 18 In Tachpanhes zerbreche ich Ägyptens Kraft, ich bereite der Macht, auf die das Land so stolz ist, ein Ende. Dunkle Wolken ziehen über der Stadt auf, die Nacht bricht herein, und die Einwohner aller umliegenden Orte werden verschleppt. 19 So vollstrecke ich mein Urteil an den Ägyptern, damit sie erkennen, dass ich der Herr bin.«

20 Im 11. Jahr unserer Verbannung, am 7. Tag des 1. Monats, gab der Herr mir noch eine Botschaft. Er sprach zu mir: 21 »Du Mensch, ich habe dem Pharao, dem König von Ägypten, den Arm gebrochen. Niemand hat ihn verbunden oder in eine Schlinge gelegt, er wird nicht heilen und nie wieder stark genug sein, ein Schwert zu halten.

22 Ich, Gott, der Herr, sage: Ich bin mit dem Pharao noch nicht fertig! Ich breche ihm auch noch den anderen Arm und schlage ihm das Schwert aus der Hand. 23 Die Ägypter jage ich fort und zerstreue sie in aller Herren Länder.

24 Die Arme des Königs von Babylonien aber mache ich stark und gebe ihm mein Schwert in die Hand. Mit gebrochenen Armen wird der Pharao sich vor seinem Feind winden und stöhnen wie ein tödlich Verwundeter. 25 Ja, ich breche seine Macht, den König von Babylonien aber mache ich stark. Wenn ich mein Schwert in seine Hand gebe und er Ägypten damit schlägt, dann sollen die Menschen dort erkennen, dass ich der Herr bin. 26 In alle Himmelsrichtungen werde ich die Ägypter zerstreuen, damit sie mich als Herrn achten.«

Der mächtige Baum und sein Sturz

31 Im 11. Jahr unserer Verbannung, am 1. Tag des 3. Monats, empfing ich eine Botschaft vom Herrn. Er sprach zu mir: »Du Mensch, sag zum Pharao, dem König von Ägypten, mit seinem ganzen Prunk:

Groß ist deine Macht, womit kann ich dich vergleichen? Schau, eine Zypresse bist du, eine Zeder auf dem Libanon. Ihre schönen Zweige spenden Schatten; hoch ist sie gewachsen, ihr Wipfel ragt bis in die Wolken empor. Das Erdreich versorgt sie mit Wasser, die Quellen in der Tiefe lassen sie in die Höhe wachsen; sie speisen auch die Bäche im Wald und tränken die Bäume ringsum. Weil die Zeder so viel Wasser hat, ist sie größer als alle anderen Bäume; sie besitzt eine prächtige Krone mit vielen langen Ästen. In ihren Zweigen nisten die Vögel, in ihrem Schutz werfen die wilden Tiere ihre Jungen, und in ihrem Schatten wohnen viele Völker. Sie ist ein wunderschöner Baum, hochgewachsen und mit langen Zweigen, denn ihre Wurzeln bekommen reichlich Wasser. Keine andere Zeder ist so schön wie sie, keine Zypresse oder Platane hat so mächtige Äste, selbst die Bäume in meinem Garten halten einem Vergleich mit ihr nicht stand. Ich, der Herr, habe sie schön gemacht und ihr viele Zweige gegeben. Alle Bäume in Eden blicken voller Neid zu ihr auf.

10 Doch weil sie so hochgewachsen ist und ihr Wipfel bis in die Wolken ragt, ist sie stolz und überheblich geworden. Darum sage ich, Gott, der Herr:

11 Ich gebe sie in die Gewalt des mächtigsten aller Könige; er wird sie so behandeln, wie sie es für ihre Gottlosigkeit verdient hat. Sie wollte von mir nichts wissen, und so wende auch ich mich von ihr ab. 12 Ein grausames Heer aus vielen Völkern wird sie fällen und zu Boden werfen. Ihre Zweige fallen auf die Berge und in die Täler, ihre Äste zerbrechen und bleiben in den Schluchten liegen. Die Völker, die in ihrem Schatten gewohnt haben, ziehen fort und lassen sie achtlos zurück. 13 Auf ihrem gefällten Stamm sitzen die Vögel, die wilden Tiere hausen zwischen ihren toten Ästen. 14 In Zukunft soll kein Baum, der am Wasser steht, wieder so hoch wachsen, keiner soll seinen Wipfel bis in die Wolken strecken und sich über andere erheben. Jeder hohe Baum wird gefällt, er muss hinunter in die Totenwelt, genau wie die Menschen. 15 Ich, Gott, der Herr, sage: Wenn ich die Zeder in die Totenwelt hinabstürze, trauert das Wasser in der Tiefe, die Flüsse fließen nicht mehr, und die Quellen versiegen. Ich sorge dafür, dass der Libanon sich in Trauer hüllt und die Bäume im Wald verdorren. 16 Wenn sie dorthin fällt, wo die Toten ruhen, gibt es ein solches Getöse, dass die Völker erschrecken. Die Bäume aus meinem Garten und die besten, gut bewässerten Bäume des Libanon erwarten sie schon und trösten sich damit, dass auch die große Zeder ihr Schicksal teilt. 17 Denn sie sind schon dort angekommen, zusammen mit den Menschen, die im Krieg gefallen sind. Alle Verbündeten, die im Schatten der Zeder gewohnt haben, sind bereits in der Totenwelt versammelt.

18 Ägypten, noch bist du groß und wunderschön, womit kann ich dich vergleichen? Kein Baum im Garten Eden reicht an dich heran. Doch zusammen mit den anderen Bäumen wirst du hinabstürzen ins Totenreich. Dort liegst du mitten unter den unbeschnittenen Heiden, die im Krieg gefallen sind. Ja, so wird es dem Pharao und seinem ganzen Prunk ergehen! Darauf gebe ich, Gott, der Herr, mein Wort!«

Der Pharao, das erlegte Krokodil

32 Im 12. Jahr unserer Verbannung, am 1. Tag des 12. Monats, empfing ich eine Botschaft vom Herrn. Er sprach zu mir: »Du Mensch, stimm ein Klagelied an über den Pharao, den König von Ägypten. Richte ihm aus:

Du denkst, du wärst so stark wie ein junger Löwe, mächtiger als alle Völker. Doch du gleichst eher einem Krokodil[s] im großen Fluss! Du bläst ins Wasser, dass es sprudelt, und mit deinen Füßen wühlst du es auf, ja, jeden Fluss lässt du trüb werden.

Aber ich, Gott, der Herr, schicke viele Völker zu dir. Sie werden dich mit meinem Netz fangen und aus dem Wasser ziehen. Dann schleudere ich dich aufs freie Feld und lasse dich dort liegen; die Vögel sollen sich auf dir niederlassen und die wilden Tiere dich zerreißen. Deine Überreste werden die Berge bedecken und die Täler ausfüllen, dein Blut wird von den Bergen herunterfließen, das Land tränken und die Flüsse anschwellen lassen.

Wenn ich dich vernichte, werde ich den Himmel verfinstern und die Sterne auslöschen. Schwarze Wolken verdunkeln dann die Sonne, und der Mond scheint nicht mehr. Ja, alle Lichter am Himmel lösche ich aus, deinetwegen bringe ich Finsternis über das ganze Land. Darauf gebe ich, Gott, der Herr, mein Wort.

Die Nachricht über deinen Untergang lasse ich in Ländern bekannt werden, von denen du noch nie etwas gehört hast. Viele Völker packt das Entsetzen. 10 Mein Gericht über dich jagt ihnen Angst und Schrecken ein. Wenn ich vor aller Augen mein Schwert schwinge, stehen den Königen die Haare zu Berge. Dein Schicksal erschreckt sie so sehr, dass sie jeden Augenblick um ihr eigenes Leben fürchten.

11 Denn ich, Gott, der Herr, sage dir: Das Schwert des babylonischen Königs wird dich treffen. 12 Unter seinem Befehl lasse ich ein grausames Heer aus vielen Völkern über dich herfallen, sie werden die Bewohner deines Landes töten und deinen ganzen Reichtum zerstören. Dann hat dein Hochmut endlich ein Ende. 13 An den vielen Flüssen und Kanälen richte ich all dein Vieh zugrunde. So können in Zukunft weder Mensch noch Tier das Wasser verschmutzen. 14 Ich sorge dafür, dass deine Gewässer sauber sind und der Nil ruhig dahinfließt. Darauf kannst du dich verlassen! 15 Wenn ich dein Land leer fege und zur Einöde mache, wenn ich alle seine Bewohner strafe, dann werden sie erkennen, dass ich der Herr bin.

16 Dies ist ein Trauerlied, und in allen Völkern werden die Frauen es singen, um das Schicksal des reichen und mächtigen Ägyptens zu beklagen. Darauf gebe ich, Gott, der Herr, mein Wort.«

Die Völker in der Totenwelt

17 Im 12. Jahr unserer Verbannung, am 15. Tag des Monats[t], empfing ich wieder eine Botschaft vom Herrn. Er forderte mich auf: 18 »Du Mensch, halte die Totenklage über Ägypten und seine ganze Pracht! Schick das Land hinunter ins Totenreich, wo schon andere mächtige Völker ihr Ende fanden! 19 Sag zu Ägypten:

Deine ganze Pracht – wo ist sie geblieben? Was hast du anderen Völkern jetzt noch voraus? Du musst hinunter ins Totenreich, mitten unter die unbeschnittenen Heiden! 20 Ja, die Ägypter werden vernichtet wie all die anderen, die im Krieg gefallen sind. Das Schwert ist schon gezückt! Bringt das ganze ägyptische Volk herbei! 21 Im Reich der Toten warten schon große Herrscher auf sie, um sie und ihre Helfer zu verspotten: ›Nun seid auch ihr hier angekommen, nun müsst ihr euch zu den unbeschnittenen Heiden gesellen – wie alle, die im Kampf getötet wurden!‹

22 Auch der König von Assyrien ruht dort unten mit seinen ganzen Soldaten; sie alle sind im Krieg umgekommen. 23 Ihre Gräber liegen an der tiefsten Stelle der Totenwelt, rund um das Grab ihres Königs. Einst haben sie den Lebenden Angst und Schrecken eingejagt, doch nun hat das Schwert sie durchbohrt.

24-25 Auch der König von Elam liegt im Reich der Toten, und sein stolzes Heer ruht rings um sein Grab. Im Krieg sind sie getötet worden und dann in die Totenwelt gekommen.

Da liegen sie nun, diese unbeschnittenen Heiden! Früher haben sie andere Völker eingeschüchtert, doch nun ruhen sie dort unten, ihr König in der Mitte und sie rund um sein Grab. Nun tragen auch sie die Schande, im Krieg gefallen zu sein.

26 Auch der Herrscher von Meschech und Tubal wartet dort unten, zusammen mit seinen Kriegern. Sie sind mit dem Schwert erstochen worden, und nun liegen diese unbeschnittenen Heiden im Reich der Toten. Einst haben sie die Lebenden in Angst und Schrecken versetzt, doch jetzt ruhen sie rund um das Grab ihres Königs. 27 Sie wurden nicht ehrenvoll bestattet wie die Helden aus vergangenen Zeiten[u], die mit all ihren Waffen in die Totenwelt kamen, die mit ihrem Schwert unter dem Kopf und von ihrem Schild bedeckt begraben wurden. Einst waren diese Helden von allen gefürchtet.

28 Auch du, Ägypten, wirst nun zerschmettert und musst hinunter zu den Heiden, die im Krieg gefallen sind. 29 Der König und die Fürsten von Edom erwarten dich. Zu Lebzeiten waren sie mutige und kampferprobte Männer. Doch nun ruhen sie in der Welt der Toten bei den unbeschnittenen Heiden, die im Krieg gefallen sind. 30 Auch auf die versammelten Könige aus dem Norden und auf die Phönizier wirst du dort treffen. Einst haben sie anderen Völkern große Angst eingejagt, weil sie unerschrockene Kämpfer waren. Nun ruhen diese unbeschnittenen Heiden unter den Gefallenen und tragen die Schande, besiegt und getötet worden zu sein.

31 All diesen Königen und Völkern wird der Pharao in der Totenwelt begegnen, und das wird ihn trösten über den Untergang seines eigenen Volkes. Denn bald fällt er im Krieg und seine Soldaten mit ihm. Darauf gebe ich, Gott, der Herr, mein Wort.

32 Ich ließ es zu, dass er anderen Völkern Angst und Schrecken einjagte, doch jetzt muss er ins Totenreich zu den unbeschnittenen Heiden, die im Krieg ihr Leben ließen. Das ist das Ende des Pharaos und seiner ganzen Pracht. Das sage ich, Gott, der Herr

Footnotes

  1. 26,1 Die Monatsangabe fehlt hier.
  2. 26,20 So nach der griechischen Übersetzung. Der hebräische Text ist nicht sicher zu deuten.
  3. 27,5 Anderer Name für den Berg Hermon. Vgl. 5. Mose 3,9.
  4. 27,15 So nach der griechischen Übersetzung. Der hebräische Text lautet: Dedan.
  5. 27,16 Oder: Edomiter. – Aram (= Syrien) und Edom sind in der hebräischen Schrift leicht zu verwechseln.
  6. 27,17 Dieser Ort wird in Richter 11,33 erwähnt. Der hebräische Text ist nicht sicher zu deuten.
  7. 27,17 Oder: Feigen, Konfekt. – Die Bedeutung des hebräischen Wortes ist unsicher.
  8. 27,24 Nicht alle in den Versen 12‒24 genannten Waren und Orte sind eindeutig zu bestimmen.
  9. 27,25 Wörtlich: Tarsis-Schiffe. – So wurden große Handelsschiffe bezeichnet, die in der Lage waren, die weite Strecke bis nach Tarsis (im heutigen Spanien) zu segeln.
  10. 28,12 Wörtlich: das Siegel.
  11. 28,13 Der hebräische Text ist nicht sicher zu deuten.
  12. 28,14 Oder: du warst ein Kerub mit ausgebreiteten Flügeln.
  13. 28,16 Oder: und ich stieß dich, du Kerub.
  14. 29,3 Das hebräische Wort kann allgemein ein großes Wassertier bezeichnen, aber auch »Ungeheuer« oder »Drache« bedeuten.
  15. 29,7 So nach den alten Übersetzungen. Der hebräische Text lautet: lässt ihre Hüften fest stehen.
  16. 29,21 Wörtlich: werde ich dem Haus Israel ein Horn wachsen lassen. – Das Horn steht sinnbildlich für Stärke und Kraft, vielleicht auch in der Person eines künftigen Herrschers.
  17. 30,5 Wörtlich: die Söhne aus dem Land des Bundes. – Evtl. ist hiermit auch ein anderer Verbündeter Ägyptens gemeint.
  18. 30,17 Der hebräische Name der Stadt lautet On. Stattdessen steht hier Awen (»Nichtiges«), eine Anspielung auf den in On befindlichen Tempel des ägyptischen Sonnengottes.
  19. 32,2 Vgl. die Anmerkung zu Kapitel 29,3.
  20. 32,17 Die Monatsangabe fehlt hier. Gemeint ist wahrscheinlich der 12. Monat wie in Vers 1.
  21. 32,27 So nach der griechischen Übersetzung. Der hebräische Text lautet: wie die Helden getrennt von den Unbeschnittenen.